Atelierausstellungen :Drei Tage Farbenrausch

Am ersten Adventswochenende laden gleich fünf Dachauer Künstler zu ihren Atelierausstellungen ein. Auch ausgewählte Bilder des vor einem halben Jahr verstorbenen Thomas Vesely sind zu sehen

Von Jana Rick, Dachau

Atelierausstellungen : Fünf Dachauer Künstler zeigen bei den Atelierausstellungen ihre Werke.

Fünf Dachauer Künstler zeigen bei den Atelierausstellungen ihre Werke.

(Foto: Toni Heigl)

Kunstliebhaber sollten sich das Wochenende unbedingt freihalten, denn wie in den vergangenen Jahren öffnen auch an diesem ersten Adventswochenende zahlreiche Dachauer Ateliers ihre Türen. Mit dabei sind Künstler wie gigi und Gebhard Schmidl, alle präsentieren ihre Werke. Überall sind neue Schöpfungen zu bestaunen. Auch das Atelier des verstorbenen Thomas Vesely, der die Dachauer Freilichtmalerei prägte, wird geöffnet sein. Ivan Vesely stellt die schönsten Werke seines Bruders aus. Alle Kunstwerke sind käuflich zu erwerben, und vielleicht findet der eine oder andere dabei sogar ein schönes Weihnachtsgeschenk.

Gebhard Schmidl

Der 86-Jährige ist weiterhin mit großer Leidenschaft in seinem Atelier in der Moosschwaige tätig. Seit 37 Jahren arbeitet er dort. Schmidl war einer der ersten, die 1980 nach dem Umbau der Häuser in eines der Ateliers einziehen konnte. Neben seinem Markenzeichen, menschengroßen Holzfiguren, können Besucher dieses Jahr auch Acrylbilder und Tuschezeichnungen bewundern. Mit nur wenigen schwarzen Strichen bildet der Künstler faszinierende Landschaften ab. "Nicht unbedingt Dachauer Landschaften", sagt er. "Es sind Landschaften in meinem Kopf". Offenes Atelier: Freitag, 1. Dezember, ab 19 Uhr und Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr.

Florian Marschall

Den Dachauer Grafiker und Zeichner Marschall kennt man als Schöpfer kleiner Tuschebilder, die aus unzähligen Strichen oder Punkten entstehen. Doch nun hängen riesige Musikerporträts an den Wänden seines Ateliers in der kleinen Moosschwaige, "extrem große Formate für meine Verhältnisse", sagt der Künstler. Und noch etwas fällt auf: die Farbe in seinen Bildern. Bunte Kleckse zwischen Rolling-Stones-Gitarrist Keith Richards zum Beispiel. "Ich bin gespannt, wie die Leute auf die Formate und den Farbenrausch reagieren", sagt Marschall. Vielleicht werde sogar abends eine Band im Atelier spielen, passend zu den Porträts. Aber sicher da ist er sich noch nicht. "Es geht ja um die Kunst". Offenes Atelier: Freitag, 1. Dezember, ab 19 Uhr und Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr.

gigi

"Ich habe keinen Stil. Das ist mein Stil", so beschreibt die Künstlerin gigi ihre Werke. Sie beginne ein Gemälde eigentlich immer ohne eine konkrete Vorstellung, nur die Farbe wisse sie, die fühle sie. Und so malt sie einfach drauf los, mit Acrylfarben, Kreide und verschiedenen Mischtechniken, ganz nach dem Motto "Schöpferische Arbeit ist unendlich". Es entstehen farbenfrohe, abstrakte Gemälde, mal entdeckt man eine Münze auf der Leinwand, mal eine schwarze Feder. Sich von den Endergebnissen zu trennen, fällt gigi oft schwer. Aber sie weiß: "Es kommen neue nach." Offenes Atelier: Freitag, 1. Dezember, ab 18 Uhr und Samstag und Sonntag ab 14 Uhr.

Christa Spencer

Atelierausstellungen : Christa Spencer öffnet zusammen mit anderen Dachauer Künstlern am ersten Adventswochenende ihr Atelier.

Christa Spencer öffnet zusammen mit anderen Dachauer Künstlern am ersten Adventswochenende ihr Atelier.

(Foto: Toni Heigl)

Das Atelier von Malerin Christa Spencer im Dachgeschoss des Ludwig-Thoma-Hauses ist wieder gut gefüllt mit einzigartigen Werken. Die meisten von ihnen zeigen Kinder in verschiedenen Momenten und unterschiedlichen Gemütszuständen. Als Vorlage benutzt sie alte Fotos aus der Nachkriegszeit oder selbst geschossene Fotos. Eines ist ihr dabei besonders wichtig: "Ich male nicht fotorealistisch. Ich male das, was ich für die Fotos empfinde." Seit vielen Jahren widmet sich die Malerin Kindern; dieses Jahr spezialisierte sie sich besonders auf die Darstellung von Kinderköpfen. Auch einige Landschafts- und Naturmalereien werden in ihrem Atelier ausgestellt sein, sie sieht sie als Gegenpol zu den Kinderporträts. Doch ganz egal, für welches Motiv sie sich entscheidet, Spencer betont, dass ein Bild immer eines erreichen sollte: "Es muss berühren." Offenes Atelier: Samstag, 2. Dezember, und Sonntag, 3. Dezember, von 11 bis 16 Uhr.

Liz Schinzler

Atelierausstellungen : Liz Schinzler zeigt ebenfalls ihre Arbeiten. Zu sehen sind Kinderporträts, Fotocollagen, Holzfiguren, Tuschemalereien und Porträts.

Liz Schinzler zeigt ebenfalls ihre Arbeiten. Zu sehen sind Kinderporträts, Fotocollagen, Holzfiguren, Tuschemalereien und Porträts.

(Foto: Toni Heigl)

Jeden Freitag arbeitet die Malerin und Fotografin in der Ruckteschell-Villa an neuen Werken. Die Künstlerin möchte an diesem Wochenende Einblicke in ihre Arbeiten geben. Sie zeigt Großformatiges auf Leinwand, aber auch kleine Passepartout-Bilder, sowie interessant strukturierte Holzbilder. Schinzler verbindet in eindrucksvoller Weise abstrakte Malerei mit abstrakter Fotografie. Mit ungewöhnlichem Blickwinkel werden von ihr ganz bewusst Bilder geschaffen, die nur noch wenig mit dem ursprünglichen Motiv zu tun haben. Sie sieht es als Herausforderung, "das Abstrakte in der Natur darzustellen", was wir oft gar nicht wahrnehmen würden. Bei der Ausstellung freut sich Schinzler auch auf die Meinungen der Besucher. Denn sie erklärt: "Meistens sehen die Leute mehr in meinen Bildern als ich selbst." Offenes Atelier: Samstag, 2. Dezember, und Sonntag, 3. Dezember von 14 bis 19 Uhr.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: