Asylbewerber:Es wird eng im Winter

Landkreis Dachau nimmt bis zu 80 Flüchtlinge pro Woche auf

Der Landkreis Dachau muss von Dezember an deutlich mehr Asylsuchende aufnehmen als zunächst erwartet. Das verkündete Landrat Stefan Löwl (CSU) am Rande eines Informationsaustausches zum Thema Asyl mit der CSU-Bundestagsabgeordneten Gerda Hasselfeldt und Bürgermeistern des Landkreises. Statt etwa 66 Personen pro Woche wird die Zahl nach Angaben der Regierung von Oberbayern nun auf bis zu 80 Personen pro Woche steigen. Sollte dies zutreffen, "würde die Zahl der Asylsuchenden und Flüchtlinge im Landkreis Dachau Anfang März nächsten Jahres bei knapp 2500 liegen", sagte Wolfgang Reichelt, Medienbeauftragter des Landratsamts.

Die Traglufthalle in Karlsfeld konnte nach "baubedingten Verzögerungen" am Montag bezogen werden. Bei der Ankunft des ersten Busses sei es zu "unerfreulichen Szenen" gekommen, sagte Reichelt. Die Ankommenden hätten die Mitarbeiter an der Eingangsschleuse "überrannt" und ihre Quartiere ausgesucht, "ohne die vorgegebenen Einteilungen zu akzeptieren". Die hinzugerufene Polizei habe die Situation wieder beruhigt. Die Berufsschulturnhalle in Dachau wurde bis zum Montagnachmittag komplett geräumt und soll in den nächsten Tagen für die Nutzung als Not-Erstaufnahmeeinrichtung vorbereitet werden. Als solche solle der Landkreis Dachau von Dezember an wieder fungieren, so die Vorgabe der Regierung von Oberbayern. Neue unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sollen vorerst nicht in den Landkreis kommen. Die Containeranlagen in Haimhausen und Weichs könnten demnach wie geplant für erwachsene Asylsuchende und Flüchtlinge genutzt werden. Die Verdopplung der laufenden Zuweisungen innerhalb von zwei Monaten zwinge das Landratsamt jedoch, neben der Planung weiterer Unterkünfte, die vorhandenen Kapazitäten zeitnah für mehr Personen zu nutzen. In den Containeranlagen in Odelzhausen, Petershausen, Haimhausen und Dachau müssten die Zweibettzimmer zu Dreibettzimmern umfunktioniert werden. Die Zusatzbelegungen sollen sukzessive erfolgen. "Ich hoffe, mit den in Planung befindlichen Baumaßnahmen die für alle Beteiligten mehr als unerfreuliche Situation nach dem Winter wieder entlasten zu können", sagte Landrat Löwl. "Dies wird jedoch entscheidend von den weiteren Zuweisungszahlen abhängen."

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