Da muss Josef Lochner sogar selbst lachen. Als er nämlich vor Jahren die Goldfische seines Schwiegervaters in Pension genommen hat, erwachte seine Leidenschaft für Wassergetier. Und das hätte er sich vorher kaum vorstellen können.
"Aber es ist schon faszinierend, wenn man so einen anderen Lebensraum im Wohnzimmer stehen hat", sagt er. Heute züchtet Lochner nicht nur Fische, die es in freier Natur nicht mehr gibt, weil sie der Mensch ausgerottet hat, er ist auch Vorsitzender der Aquarienfreunde Dachau-Karlsfeld und Bezirksvorsitzender Südbayern.
In dieser Funktion hat er an diesem Sonntag ein Heimspiel, denn sein Verein richtet im Ludwig-Thoma-Haus in Dachau von 9.30 Uhr an den Bezirkstag aus. "Das ist eine überregionale Veranstaltung, zu der wir 150 bis 200 Besucher erwarten." Obwohl es ein Verbandstreffen ist, kann auch jeder private Aquarist vorbeikommen.
"Wir haben ein hoch interessantes Vortragsprogramm", versichert Lochner. Ein Referent aus Budweis berichtet über häufige Arten und Raritäten der Südamerikanischen Salmler und ein Diplom-Biologe über Wasserpflanzen. Ein Dritter erzählt von der Farbenpracht der Zwerggarnelen, ein Vierter von allem, was man über Ernährung und Gesundheit von Zierfischen wissen sollte.
Zum Ende der Vortragsreihe dokumentieren die Fischknipser aus Köln in einer Multivisions-Schau ihre Suche nach Regenbogenfischen - von West-Australien über die Northern Territories bis nach Queensland. Eine Tombola, bei der es sogar komplette Aquarien zu gewinnen gibt, und eine Bezirkstagsbörse, bei der jeder tauschen und kaufen kann, beschließen das Tagesprogramm.
Vielleicht hält Lochner Ausschau nach Panzerwelsen, die stets in Trupps am Boden eines Aquariums herumschwimmen. Die mag er am liebsten und die züchtet er auch selbst. "Die sind einfach drollig."
Die Aquarienfreunde Dachau-Karlsfeld sind mit 250 Mitgliedern der zweitgrößte Klub im Bezirk Südbayern. Nachwuchssorgen? Fehlanzeige! Eine Gruppe von 20 "Aqua-Kids" hält den Verein jung.