Antrag gestellt:Hilfe für Trachtler im Messerstreit

ÜB Dachau fordert neues Sicherheitskonzept für Volksfest

Von Thomas Radlmaier, Dachau

Im Streit um das Messerverbot auf dem Dachauer Volksfest springt die Überparteiliche Bürgergemeinschaft Dachau (ÜB) dem Trachtenverein "D'Ampertaler" zur Hilfe. Die ÜB-Fraktion im Stadtrat fordert die Stadt auf, das Sicherheitskonzept für das Volksfest zu überarbeiten und künftig das Tragen von Trachtenmessern an allen Tagen zu erlauben. Einen entsprechenden Antrag hat die ÜB bei Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) eingereicht.

Darin beruft sich der ÜB-Fraktionsvorsitzende Rainer Rösch auf einen Absatz im Waffengesetz, wonach man Messer mit einer Klinge von mehr als zwölf Zentimetern mitführen darf, wenn dies der Brauchtumspflege diene. "Dabei muss festgehalten werden, dass die normalen Trachtenmesser in der Regel eine Klingenlänge von lediglich bis zu zwölf Zentimeter haben", so Lösch. Auch das von der Stadtverwaltung vorgetragene "Abgrenzungsproblem" überzeuge ihn nur teilweise. Er schlägt vor, dass die Stadt bis zum Volksfest im nächsten Jahr zusammen mit den Ampertalern und anderen Interessenträgern der Brauchtumspflege "eine Art Positivliste" erarbeitet. Man könnte etwa traditionelle Trachtenmesser abbilden. "Dies würde den Besuchern Orientierung geben und auch der Security bei der Unterscheidung helfen, ob es sich bei einem Messer um eine Waffe oder einen Bestandteil der Dachauer Tracht handelt."

Wie im vergangenen Jahr hat die Stadt auf Grundlage ihres Sicherheitskonzeptes Messer auf dem Volksfest verboten. Dies betrifft auch die Trachtenmesser, die etwa die Ampertaler im Rahmen der Dachauer Tracht tragen. Das Verbot gilt auch beim Umzug am heutigen Samstag. Bei den Ampertalern hatte das für Kopfschütteln gesorgt. Volksfestreferent und Ampertaler-Mitglied Robert Gasteiger (Freie Wähler) hatte gesagt, solche Regelungen würden "unsere Tradition mit Gewalt kaputt machen". Im Rathaus sieht man die Maßnahme aus Gründen der Sicherheit geboten. Ein Sprecher sagte, es lasse sich bei Messern nicht unterscheiden, ob es sich um eine Waffe handle oder ob es zur Tracht gehöre.

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