Auf der letzten Seite des neuen, 272 Seiten starken Buches der Autorin Annegret Braun kann man(n), wenn er nicht völlig im Männlichkeitswahn gefangen ist, nicht anders: Er muss sich vor der Zugsekretärin Doris Kraus verneigen. Entlang ihrer bisher unveröffentlichten Tagebuchaufzeichnungen erzählt Braun das Leben der 1931 geborenen Frankfurterin, und das tut sie in einer klaren, empathischen Sprache – und spannend, als würde man einen packenden Roman lesen, über eine junge Frau Anfang 20, die mit Ehrgeiz, Beharrlichkeit, Witz und Schlagfertigkeit der Überheblichkeit der Männer trotzt.
Gleichberechtigung:Ausbruch aus dem Korsett der Fünfziger
Lesezeit: 5 Min.
In ihrem neuen Buch zeigt Autorin Annegret Braun das Leben von Frauen in den Anfängen der Bundesrepublik – zwischen Tradition und Emanzipation. Im Mittelpunkt: eine junge Sekretärin, die mit Witz und Schlagfertigkeit den überheblichen Männern trotzt.
Rezension von Helmut Zeller, Dachau
Literatur:Im Osten Dachaus nichts Neues
Florian Göttler erstellt in seiner Romantrilogie „Dachau 1933 – 1945“ das Psychogramm von Kleinstadtbewohnern in der Zeit des Nationalsozialismus. Jetzt ist der zweite Teil erschienen. Er handelt davon, wie Menschen die Verbrechen im KZ vor ihrer eigenen Haustür ausblenden.
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