Anlieger müssen nicht zahlen:Straßensanierung in Rumeltshausen

Glück gehabt: Das dürfen sich die Anlieger der Eichenstraße im Schwabhausener Ortsteil Rumeltshausen sagen. Ihre Straße muss dringend saniert werden - sie müssen sich an den Kosten jedoch nicht beteiligen. Die Baumaßnahme in der Eichenstraße nämlich wird die erste sein, die nach der Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung, die bislang in Bayern galt, in Schwabhausen durchgeführt wird. Bei veranschlagten Sanierungskosten von 270 000 Euro hätte das für die einzelnen Hausbesitzer in der Wohnsiedlung wohl hohe Beiträge bedeutet.

Die Straße sei in einem "desolaten Zustand", erklärte Bürgermeister Josef Baumgartner (FW) in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats, sie müsse einschließlich des Unterbaus neu errichtet werden. Dabei will man auch ein Problem aus der Welt schaffen, das bisher Ärger gemacht hat: Bedingt durch die Lage am Hang ist bei Regenfällen immer wieder Sand und Kies auf die Fahrbahn geschwemmt worden und so direkt in den Kanal gelangt. Mit dem Einbau von zwei Sandfängen, die regelmäßig geleert werden soll, will man dies künftig verhindern.

Gleichzeitig mit der Straßensanierung soll die alte, asbesthaltige Wasserleitung in der Straße erneuert werden. Dafür sind noch einmal 44 000 Euro veranschlagt. Die Gemeinde zahlt den Leitungsbau bis zu den Grundstücksgrenzen. Die Anlieger haben aber die Möglichkeit, auch auf ihrem Grund eine neue Leitung verlegen zu lassen. Das, so Bauamtsleiter Peter Aigner, käme deutlich billiger als eine später vielleicht nötig werdende Einzelmaßnahme.

Von Seiten der Ratsmitglieder wurde nach Einsparmöglichkeiten bei der Erstellung des Straßenunterbaus nachgefragt. Josef Baumgartner sieht hier allerdings kaum Chancen: Die Arbeiten müssten nach geltendem Stand der Technik ausgeführt werden. Noch einbaufähiger Kies aus dem Unterbau würde ohnehin wieder verwendet. Bei der Telekom werde man, so Baumgartner, nachfragen, ob sie im Zuge der Sanierungsarbeiten Leerrohre einziehen oder vielleicht auch gleich Glasfaserkabel verlegen wolle.

Mit staatlichen Geldern, die nach dem Ende der Erschließungsbeitragssatzung zugesagt waren, kann Schwabhausen nach Auskunft des Bürgermeisters kaum rechnen: Sie würden, so Baumgartner, unabhängig von einer konkreten Auftragsvergabe, nach dem "Gießkannenprinzip" verteilt. Die Bürger also können von Glück reden - ob die Gemeinde das zuletzt auch kann, muss sich zeigen.

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