Süddeutsche Zeitung

An den Mauern der ehemaligen Papierfabrik:Widersprüchliche Straßenkunst

Argwöhnisch beäugt, als Verunstaltung beschimpft, als Vorbild bewundert oder sogar als hohe Kunst gelobt - die Reaktionen, die es unter den Bürgern der Stadt Dachau auf Graffiti gibt, sind zumeist ambivalent. Deshalb würde man vermuten, dass zumindest innerhalb der Streetart-Szene allgemeine Einigkeit über die Wertigkeit und Bedeutung der eigenen Kunstwerke herrscht. Umso verwunderlicher erscheint folglich der Schriftzug "Fuck Street Art!" - eine nicht besonders höfliche Aussage, die der Sprayer und Künstler gegenüber der eigenen Tätigkeit, trifft. Das Werk ist somit ein Widerspruch in sich. Doch wie so oft gilt wohl auch hier: Die Kunst spricht für sich selbst.

Wie dem auch sein, ein Spaziergang entlang der Freisinger Straße, um dieses und weitere farbenfrohe Graffiti an den nordwestlichen Mauern der Gebäude der ehemaligen MD-Papierfabrik zu bestaunen, lohnt auf jeden Fall. Denn beim Outer Circle Festival, das Ende September dort stattfand, haben sich wieder zahlreiche Künstler auf ganz unkonventionelle Art dort verewigt.

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Quelle:
SZ vom 22.10.2019 / jupu
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