Ampertaler des Monats:Eine kurze Pracht

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Die Gemeine Nachkerze (Oenothera biennis) blüht im Ampertal. (Foto: Katharina Bauer)

Die Gemeine Nachtkerze blüht von Juni bis September. Dabei sind die Blüten sehr kurzlebig: Sie öffnen sich in der Abenddämmerung und sind meist am nächsten Mittag schon verblüht.

Von Jacqueline Lang, Dachau

Um 1620 wurde die Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis), oder auch der Gelbe Nachtschatten, von Nordamerika nach Europa und somit auch ins Natura 2000-Gebiet Ampertal gebracht. Im Monat August hat Katharina Bauer, die Gebietsbetreuerin des Ampertals bei den Landschaftspflegeverbänden Dachau und Fürstenfeldbruck, die Pflanze nun zum Ampertaler des Monats auserkoren – und das, obwohl die Gemeine Nachtkerze zu den Neophyten zählt, also als nicht heimisch gilt. Mittlerweile ist sie aber eben doch so etwas wie ein Ureinwohner des Ampertals.

Vor mehreren hundert Jahren gelangten die Samen der gelben Pflanze vermutlich über Frachtgut von einem Kontinent auf den anderen. Die Pflanzenart wächst vor allem auf trockenem, nährstoffärmerem Boden und an sonnigen Standorten. Sie kann bis zu 1,80 Meter groß werden, und ihre Wurzeln reichen teils 1,60 Meter tief in die Erde. Die Nachtkerze ist eine zweijährige krautige Pflanze. Im ersten Jahr ist nur die Blattrosette, die auf dem Boden aufliegt, zu sehen. Im zweiten Jahr wächst anschließend der Stängel und Blütenstände.

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Blütezeit ist von Juni bis September. Dabei sind die Blüten sehr kurzlebig: Sie öffnen sich in der Abenddämmerung und sind meist am nächsten Mittag schon verblüht. Auch das Öffnen der Blüte erfolgt oft innerhalb weniger Minuten – so schnell ist sonst keine andere Pflanze in Mitteleuropa. Zunächst ist die Blüte noch geruchlos. Doch nach der vollständigen Öffnung verbreitet sie einen intensiv süßlichen Duft, der fast schon aufdringlich ist. Damit lockt sie Nachtfalter an, die bei der Bestäubung helfen.

Gelegentlich kann man auch im Ampertal Taubenschwänzchen beobachten, wie sie im Schwirrflug vor einer Blüte stehen. Später entwickeln sich aus den Blüten Kapselfrüchte, die jeweils bis zu 200 Samen enthalten. Die dreikantigen Samen haben einen häutigen Flügelsaum. Damit können sie besonders gut durch Windbewegung verbreitet werden. Wer also demnächst im Natura 2000-Gebiet Ampertal unterwegs ist, könnte die Samen der Gemeinen Nachtkerze beim Flug beobachten.

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