Ampertaler des Monats November:Königliche Eleganz

Ampertaler des Monats November: Man sieht sie auch im Winter im Natura-2000-Gebiet Ampertal: Höckerschwäne.

Man sieht sie auch im Winter im Natura-2000-Gebiet Ampertal: Höckerschwäne.

(Foto: Sebastian Böhm, oh)

Höckerschwäne gelten als Zeichen der Liebe, da sie ein Leben lang mit demselben Partner zusammenbleiben. Doch zur Brutzeit verstehen sie keinen Spaß.

Katharina Platzdasch, die Gebietsbetreuerin des Ampertals bei den Landschaftspflegeverbänden Dachau und Fürstenfeldbruck stellt jeden Monat einen "echten Ureinwohner" des Ampertals vor. Ampertaler des Monats November sind die Höckerschwäne, zoologischer Name cygnus olor. Während die Zugvögel das Natura-2000-Gebiet Ampertal bereits verlassen haben, ziehen sie noch immer elegant, fast schon königlich ihre Runde auf der Amper. Das wird sich auch den Winter über nicht ändern, denn sie sind Standvögel und somit ganzjährig hier zu entdecken.

Ab März kann man ihnen beim Balzen zusehen: Dabei schwimmt das Schwanenpärchen dicht zusammen und vollführt elegante Bewegungen mit dem Hals. Sie schwenken den Kopf seitwärts, verbeugen sich voreinander und tauchen den Schnabel über den Hals des Partners hinweg ins Wasser.

Mit einer Größe von bis zu 1,60 Meter, einer Spannweite von bis zu 2,35 Meter und einem Gewicht von bis zu 15 Kilogramm zählt der Höckerschwan zu den größten flugfähigen Vögeln. Sein Name leitet sich von dem schwarzen Höcker auf dem orangeroten Oberschnabel her.

Der Schwan gilt häufig als Zeichen der Liebe, denn er bleibt lebenslang mit demselben Partner zusammen, das Paar bezieht jedes Jahr das gleiche Nest. Dieses wird aus Schilf und Zweigen am Ufer oder auf dem Wasser an Gewässern aller Art gebaut, jährlich repariert und mit frischem Material gepolstert.

Die Jungen werden fauchend verteidigt

Zur Brutzeit verstehen Höckerschwäne jedoch keinen Spaß. Das Nest mit den Eiern und die Junge werden lautstark fauchend und beißend verteidigt. Ein Höckerschwan-Weibchen legt etwa fünf bis sieben hell-graugrüne Eier und brütet diese circa 35 Tage lang im Mai beziehungsweise Juni aus. Sind die Jungen geschlüpft, werden sie vom ersten Tag an von den Altvögeln vom Nest weggeführt und können sogar schon schwimmen. Sie sind nämlich Nestflüchter.

Im Frühjahr sieht man die weißen Schwaneneltern mit ihren grauen Jungen umher schwimmen. Die Küken besitzen zunächst ein graues Daunenkleid, denn erst nach der Mauser (dem Austausch des Federkleides) erstrahlen sie in typisch weißem Gewand. Mit ihren "Bü-wü-wü-wü"-Lauten schwimmen die Kleinen bettelnd den Elternvögeln nach. Gemeinsam sieht man die Schwanenfamilien im Wasser gründeln auf der Suche nach Wasser- und Sumpfpflanzen, die als Nahrung dienen. Lediglich zum Ausruhen und Schlafen kehren sie zum Nest zurück.

Nach spätestens 150 Tagen sind die Jungen flügge, bleiben jedoch meist bis zum Spätherbst oder Winter, bis sie vertrieben, werden bei den Altvögeln. So kann man aktuell im Natura-2000-Gebiet Ampertal noch das ein oder andere Schwanenjunge im grauen Gefieder in der Nähe seiner Eltern auf der Amper treiben sehen.

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