Artenschutz im Landkreis Dachau:Blüh-Projekt für zwei Gemeinden

Artenschutz im Landkreis Dachau: Früher wuchs die Acker-Witwenblume auf Feldern, heute muss sie angesät werden. Weil sie Bienen und Schmetterlinge mit Nektar nährt, ist sie praktisch in jeder Wiesenblumenmischung.

Früher wuchs die Acker-Witwenblume auf Feldern, heute muss sie angesät werden. Weil sie Bienen und Schmetterlinge mit Nektar nährt, ist sie praktisch in jeder Wiesenblumenmischung.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Altomünster und Weichs erhalten je 5000 Euro vom Freistaat, Beratung inklusive

Geld vom Bayerischen Umweltministerium erhalten zwei Gemeinden aus dem Landkreis Dachau für ihre geplanten Blüh-Projekte. Damit gehören Altomünster und Weichs zu den 23 "Starterkit-Kommunen" in Oberbayern, die vom Ministerium ausgewählt wurden. Bayernweit gingen 256 Bewerbungen für das Projekt "Starterkit - 100 blühende Kommunen" ein, in Oberbayern bewarben sich 60 Kommunen aus fast allen Landkreisen.

Eine Jury prüfte auf Qualität, naturschutzfachliche Eignung und Entwicklungspotenzial und bestimmte die 100 besten Projekte. Insgesamt zahlt das Ministerium 500 000 Euro aus, damit erhält jede Kommune 5000 Euro, plus eine fachliche Beratung für Umsetzung und Pflege der geplanten Blüh- oder Streuobstwiesen, Wildstauden, blühenden Straßenränder, Hecken, Dach- und Fassadenbegrünungen.

In öffentlichem Grün sollen mehr Insekten-Lebensräume entstehen

Mit dem Programm will das Ministerium dem massiven Insektensterben entgegenwirken. Den Kommunen mit ihren vielen Flächen komme, heißt es in einer Mitteilung, besondere Bedeutung zu. Danach sollen in öffentlichem Grün neue Lebensräume mit Futterquellen, Brut- und Überwinterungsstätten für heimische Wildbienen, Käfer und Schmetterlinge entstehen.

Altomünster und Weichs haben sich jeweils mit Blühwiesen beworben. Der Geschäftsleiter im Altomünsterer Rathaus, Christian Richter, erläuterte auf Nachfrage, man werde auf einem Kilometer Länge an der Straße zwischen Altomünster und Asbach Blumenwiesen zwischen Fahrbahn und Radweg ansäen. "Das hätten wir zwar sowieso gemacht, weil uns das wichtig ist, aber mit Förderung ist es natürlich noch besser", so Richter.

Statt neuem Rathaus lieber eine "grüne Ortsmitte"

Weichs dagegen lässt die Blumen auf einem gut 1500 Quadratmeter großen Gemeindegrundstück an der Freisinger Straße in der Ortsmitte wachsen. Dort soll zwar eigentlich das neue Rathaus entstehen, aber das wird noch einige Jahre dauern. Stattdessen hat ein Arbeitskreis aus Gemeinderatsmitgliedern und interessierten Bürgerinnen und Bürgern im Vorjahr ein Konzept für eine "grüne Ortsmitte" erarbeitet. Danach soll ein etwa 200 Quadratmeter großer Platz mit Bänken und Bäumen angelegt werden, um den auf über 1000 Quadratmetern Wiesenblumen wachsen. Früher wuchs etwa die Acker-Witwenblume auf Feldern, heute muss sie angesät werden. Weil sie Bienen und Schmetterlinge mit Nektar nährt, ist sie praktisch in jeder Wiesenblumenmischung.

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