Die Protagonisten des Abends waren neun Jugendliche im Alter zwischen 13 und 18 Jahren. Ihr rund sechzigköpfiges Publikum hatte das Volljährigkeitsalter größtenteils schon vor Jahrzehnten erreicht. Eigentlich eine typische Situation für die Fridays-for-Future-Generation. Doch etwas war anders bei dieser Zoomkonferenz der Altomünsterer Nachhaltigkeitsgruppe Plan A als bei vielen Demos und Aktionen der Vorcoronazeit: Die Teenager zeigten den Erwachsenen ganz konkret, wie ein zukunftsbewusstes Leben möglich ist, indem sie eine 24-seitige, reichlich bebilderte Broschüre mit Einkaufs- und Verhaltenstipps präsentierten, die sie im vergangenen Jahr produziert haben - von der Recherche über Interviews bis hin zum Layout.
Die Broschüre beinhaltet Porträts von Lebensmittelproduzenten und -händlern aus dem Westen des Landkreises und dem Wittelsbacher Land, die sich selbst nach Kriterien wie "ökologisch sinnvoll", "fair gehandelt", oder "verpackungsfreundlich" bewerten konnten. Zudem sind Lagepläne und Fotos von acht der gemeindlichen Streuobstwiesen abgedruckt; dort können im Sommer "frische ungespritzte und ungedüngte" Äpfel und Birnen kostenlos gepflückt oder aufgesammelt werden, wie die Verfasser betonen. Eine der Autorinnen, Luca Rainer, Schülerin am Gymnasium Markt Indersdorf, erzählte begeistert von dem Projekt: "Wir haben sehr viel gelernt." Nicht nur zu Problemen der Lebensmittelproduktion, sondern auch zu juristischen Fragen bei Veröffentlichungen bis hin zur Produktion einer Publikation. Sie machte ihren Altersgenossen Mut, sich ebenfalls bei Plan A zu engagieren.
An der Videokonferenz nahmen neben zahlreichen Plan-A-Mitgliedern unter anderem auch Altomünsters Rathauschef Michael Reiter (FWG) und seine Stellvertreter Hubert Güntner (FWG) und Josef Riedlberger (CSU) sowie ein halbes Dutzend aktuelle und ehemalige Gemeinderäte aus den allen Fraktionen teil. Auch aus anderen Kommunen hatten sich Interessierte zugeschaltet, etwa der frühere Dachauer Stadtrat Bernhard Sturm (Bündnis), ein aktives Mitglied des Bundes Naturschutz. Der Kreisverband des BN hatte schon Anfang des vergangenen Jahres eine Liste mit mehr als 50 Bio-Einkaufsmöglichkeiten im Landkreis vorgelegt.
Das Heft wird demnächst im Infobüro und im Eingangsbereich des Rathauses von Altomünster ausliegen. Ebenso wird es bei allen beteiligten Unternehmen erhältlich sein. Eine Online-Version ist in Vorbereitung.