Altomünster:Pakt für einen Hort der Kultur

Landkreis und Gemeinde wollen mit einer Zweckvereinbarung die Zukunft des Museums Altomünster sichern. Die Kommune leistet dazu einen weiteren Beitrag - und würdigt damit die ehrenamtliche Arbeit.

Von Robert Stocker

Altomünster: Dekorative Flaschen für Spirituosen waren in einer Sonderausstellung des Museums zu sehen, die Formgläser aus dem 15. bis 19. Jahrhundert zeigte. Foto: Jørgensen

Dekorative Flaschen für Spirituosen waren in einer Sonderausstellung des Museums zu sehen, die Formgläser aus dem 15. bis 19. Jahrhundert zeigte. Foto: Jørgensen

(Foto: Joergensen)

Die Zukunft des Museums Altomünster scheint gesichert zu sein. Die Marktgemeinde hat sich bereit erklärt, die überregional bedeutende Einrichtung zu unterstützen. Auch der Landkreis will dazu einen Beitrag leisten. Geplant ist eine Zweckvereinbarung mit der Kommune, die dem Heimat- und Museumsverein einen verlässlichen finanziellen Hintergrund garantiert. Die Höhe des jährlichen Zuschusses soll von der Zahl der Ausstellungen mit überörtlichem Charakter abhängen. Kreisausschuss und Kreistag wollen bis Jahresende das Thema behandeln. "Das Museum wird zu hundert Prozent von Ehrenamtlichen geführt", begründet Bürgermeister Konrad Wagner das Engagement der Marktgemeinde.

Das ist wohl auch für den Landkreis das Motiv, dem Museum finanziell unter die Arme zu greifen. "Die Qualität der Ausstellungen hängt von Ehrenamtlichen ab, und die leisten gute Arbeit", sagt der Pressesprecher des Landratsamts, Gerhard Weber. Seit Monaten führten Kommune und Landkreis intensive Gespräche, wie der Heimatverein und sein Museum in eine gute Zukunft geführt werden könnten. Die Situation des Vereins sei zuletzt nicht einfach gewesen. Zunächst sei auch daran gedacht gewesen, den Heimat- und Museumsverein im Zweckverband Dachauer Galerien und Museen zu integrieren. Er, Weber, habe aber davon abgeraten, weil die Mitglieder eines Zweckverbands Beschlüsse fassen, die Restriktionen zur Folge haben. Weber: "Das ist ein unpraktisches Handwerkszeug. Eine Zweckvereinbarung ist flexibler zu handhaben." Die Vereinbarung, die zwischen Landkreis, Gemeinde und Museumsverein getroffen wird, soll zu einem finanziellen Standbein des Museums werden. Der Zuschuss wird allerdings nur für Ausstellungen mit überörtlicher Bedeutung gewährt. Laut Weber wird sich der Kreistag bis Jahresende mit dem Thema befassen. Die Kreistagsmitglieder werden auch entscheiden, wie hoch die jährliche Zuwendung ausfallen wird.

Auch die Marktgemeinde Altomünster will das Museum am Leben erhalten. Auf Antrag des Heimat- und Museumsvereins hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen, den Erbbaurechtsvertrag mit dem Verein aufzulösen. Die Kommune erhält das Museumsgebäude, im Gegenzug erhält der Verein eine Summe, die dem Wert der Immobilie entspricht. Das Geld wird in 30 Jahresbeiträge aufgeteilt, deren Höhe noch nicht feststeht. "Der Wert des Gebäudes muss noch ermittelt werden", sagt Bürgermeister Konrad Wagner. Dann werde ein Notarvertrag ausgearbeitet, über den die Mitglieder des Vereins und der Gemeinderat beraten werden. Der Vertrag soll vom 1. Januar 2014 an gültig sein. "Für den Verein wurde es zuletzt immer schwieriger, die Ausstellungen zu finanzieren, den Betrieb aufrecht zu erhalten und die Schulden zu tilgen", erläutert Wagner das Engagement der Gemeinde. Von den Eintrittsgeldern der Besucher sei das nicht zu finanzieren. Wagner: "Dabei wird das Museum zu hundert Prozent ehrenamtlich geführt. Das ist der Grund, warum die Gemeinde hilft."

Das Museum neben der Klosterkirche wurde 1997 gegründet und 2001 mit dem Bayerischen Museumspreis ausgezeichnet. Die Dauerausstellung befasst sich mit der Geschichte des Birgittenordens, dem Leben der Ordensgründerin und den Ordensregeln. Im multifunktionalen Museumsforum finden wechselnde Sonderausstellungen, aber auch Vorträge, Lesungen und Konzerte statt.

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