Altenheim und Corona:Die Welt da draußen

Lesezeit: 5 min

Meta Krasselt, Jahrgang 1918, lebt in einem Dachauer Altenheim. Ihre Familie darf die 102-Jährige wegen der Corona-Pandemie nur aus der Entfernung sehen. Über den Umgang mit Ängsten und Einsamkeit im Alter.

Von Anna-Elisa Jakob, Dachau

Als Meta Krasselt geboren wurde, breitete sich gerade eine Pandemie in der Welt aus, die Spanische Grippe. Das war im Jahr 1918. Erinnerungen hat Meta Krasselt daran nicht, doch da gibt es viele andere: Der Erste Weltkrieg war gerade vorbei, und als sie eine junge Frau im Alter von 20 Jahren war, begann schon der Zweite. Meta Krasselt verlor Jahre ihrer Jugend und ihr nahestehende Menschen an diese Kriege, sie war später am Wiederaufbau beteiligt, sie erlebte den Fall der Mauer, die Wahl jedes Bundeskanzlers und einer Bundeskanzlerin. Von der Jugend in der SPD-Hochburg Emden, ihrer Heimatstadt, bis heute hat sie keine Wahl verpasst. Doch als im Jahr 2020 eine neue Pandemie ihr neues Zuhause erreicht, ein Dachauer Altenheim, sagt Meta Krasselt am Telefon zu ihrer Tochter: "Ich glaube nicht, dass es so etwas in den letzten 102 Jahren schon mal gegeben hat."

Zur SZ-Startseite

SZ PlusPflege
:Ein Platz für fast 4000 Euro pro Monat

Die gesetzliche Rente reicht bei den meisten nicht, um einen Platz im Altenpflegeheim zu bezahlen. Welche Kosten außer für Essen und Bett noch anfallen und warum man immer das Gespräch mit der Heimleitung suchen sollte.

Von Rainer Stadler

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: