Man kennt ihn gut. Seine Facebook -Seite hat aktuell 2749 Freunde. Er ist Kabarettist und Schauspieler, unvergessen ist seine Rolle im Film "Indien" an der Seite seines Kollegen und Freundes Josef Hader. Alfred Dorfer ist einer der bekanntesten und besten österreichischen Satiriker, der da hin schaut, wo es weh tut, aber das mit viel Schmäh. 2009 hat er den Bayerischen Kabarettpreis bekommen. In den Genuss pointierter verbaler Spitzen des "satirischen Trapezkünstlers", wie Dorfer auf seiner Homepage beschrieben wird, kommen am heutigen Dienstagabend auch die Dachauer, Im Ludwig-Thoma-Haus präsentiert der Kabarettist um 19.30 Uhr auf Einladung des Tollhaus-Dachau sein Programm "bisjetzt". Ein Programm zwischen Rückblick und Positionsbestimmung.
Herr Dorfer, heute treten Sie bei Tollhaus auf. Was wissen Sie über Dachau?
Das Übliche halt, sonst aber noch nichts. Ich war noch nie vorher hier.
Und wie stehen Sie zu Bayern im Allgemeinen?
Für mich ist Bayern Teil des Bundesgebietes Österreich. (lacht) Da ich schon seit Jahren in Bayern auf Tournee gehe, fühle ich mich da schon fast wie zu Hause.
Auf ihrer Homepage werden Sie als "engagierter Wurzelbehandler und Fassadenabklopfer" vorgestellt. Warum machen Sie politisches Kabarett?
Für mich besteht Politik nicht nur aus Parteien und Politikern, sondern geht darüber hinaus. Ich finde, dass es der Auftrag eines Satirikers ist, Dinge bewusst zu machen, das ist für mich politisches Kabarett.
Ihr aktuelles Programm, mit dem sie auf Tournee gehen, trägt den Titel "bisjetzt" - ist es Ihr Resümee aus fast 30 Jahren Kabarett?
Der Anlass dafür war mein 25-jähriges Bühnenjubiläum. Da wollte ich eine Bestandsaufnahme machen, aber kein Best-off im herkömmlichen Sinn, keine Nummernrevue. Es ist vielmehr eine Werkschau aus frühen Texten, aus Vergessenem, Neuem, Gedanken, viel Biografisches. Vieles von dem ist vor allem für das deutsches Publikum vollkommen neu.
Was hält Sie bei der Stange nach so langer Zeit?
Der Dialog zwischen mir und dem Publikum. Das ist für mich das Herzstück meiner Arbeit, man hat einfach, wenn man auf Tournee geht, jeden Abend neue Ansprechpartner.
Was möchten Sie beim Publikum mit Satire erreichen?
Durch Satire hat man die Möglichkeit, beim Publikum im Kleinen Gedankengänge anzustoßen. Auch wenn man nicht weiß, wo und wie die Botschaft ankommt. Aber ich finde einfach, Gedanken in Gang zu setzen, ist der Grundauftrag von Satire.