Aktion in Hebertshausen:Ein Bäumchen fürs Baby

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Familie Wach erfreut sich mit Bürgermeister und Gemeindemitarbeiter am neuen Apfelbaum. (Foto: Niels P. Jørgensen)

30 Familien beteiligen sich an der Pflanzaktion der Gemeinde

Von Petra Schafflik, Hebertshausen

Elias steht auf dem Schild, das an einem frisch gepflanzten Apfelstämmchen in Unterweilbach flattert. Der Baum ist eines von 30 Obstgehölzen, die Bauhofmitarbeiter Markus Bösl mit seinen Kollegen in diesen Tagen anlässlich der Aktion "Ein Baum für jedes Kind" gepflanzt hat. Alle frischgebackenen Eltern hat die Gemeinde Hebertshausen dafür angeschrieben, wer sich gemeldet hat, durfte einen Baum auswählen fürs neugeborene Baby. Eine Idee, die der Unterweilbacher Familie Wach sofort gefallen hat. "Wirklich eine schöne Aktion", sagt Karin Wach. Aussuchen durfte den Baum der fünfjährige Felix, während der namensgebende kleine Elias mit seinen knapp drei Monaten das Gehölz keines Blickes würdigt, sondern selig in den Armen seiner Mutter schläft.

Die Familie, die auch selbst einen Garten mit alten Apfelbäumen und blühenden Pflanzen hat, lebt nicht weit entfernt von der kleinen Wiese neben dem neuen Friedhof, wo jetzt "ihr" Apfelbaum steht. "Da werden wir sicher regelmäßig nachschauen, wie es dem Baum geht", sagt Matthias Wach. Und auch wenn es für einen Apfelkuchen noch nicht reicht, dürfen die Baum-Paten natürlich auch die Früchte ernten.

Die Baumpflanzaktion sei "ein kleines Geschenk an die Familien", sagt Bürgermeister Richard Reischl (CSU). Schließlich freue man sich über jedes Baby, damit die Gemeinde jünger werde. Der Trend ist positiv, mit 59 Mädchen und Buben wurden bis Ende November so viele Kinder in Hebertshausen geboren, wie schon lange nicht mehr. 30 junge Familien haben schon auf die Post aus dem Rathaus reagiert, für ihren Nachwuchs wurden nach Wahl jetzt Apfel-, Kirsch-, Birnen- und Zwetschgenbäume gepflanzt. Eltern, die sich später noch melden, werden bei der nächsten Pflanzaktion im Frühjahr berücksichtigt. Die jungen Stämme stehen in Deutenhofen bei der Feuerwehr, in Hebertshausen an der Amper, in Ampermoching in einer kleinen Grünfläche und eben am Ortsrand von Unterweilbach.

In Hebertshausen, wo die Gemeinde mit etwa 15 Geburten und damit genauso vielen Obstbäumchen pro Jahr rechnet, soll eine Streuobstwiese angelegt werden. Mit den Bäumchen will die Gemeinde nicht nur jungen Familien eine Freude machen, sondern hat auch den Klima- und Naturschutz im Blick. "Bäume sind CO₂-Sammler, die Blüten eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen", erklärt der Rathauschef. Und mit dem "eigenen" Obstbaum erhielten Kinder vielleicht auch einen anderen Bezug zur Natur, lernten einen ungespritzten Apfel schätzen, wenn sie ihn zuvor selbst gepflückt haben, hofft Reischl. Und deshalb sollen alle Bäume auch immer am Wohnort der jeweiligen "Paten" gepflanzt werden.

© SZ vom 19.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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