Adventskalender:Ein herzliches Danke

Die Spenden der SZ-Leser helfen vielen Menschen im Landkreis Dachau aus akuten Notlagen

Von Petra Schafflik, Dachau

In sorgfältiger Handschrift hat Sophia Huber (Name geändert) den sehr persönlich gestalteten Brief verfasst. "Vielen, vielen Dank!", schreibt sie der Zeitung und schildert, wie überraschend für sie die Unterstützung des SZ-Adventskalenders Ende vorigen Jahres kam. Und wie rettend in einer akuten Notlage. Gerade hatte sie sich von ihrem gewalttätigen Partner getrennt, nach Jahren der Unterdrückung und des Terrors. Eine Trennung, die mehr eine überstürzte Flucht war, ein Entrinnen in letzter Minute aus einem unerträglichen Leben. Nun stand die junge Frau mit ihrer Tochter da und musste ohne materielle Mittel einen Neustart wagen. "Die Spende war für mich und meine Kleine sehr hilfreich", schreibt die junge Mutter.

Sichtlich gut getan hat ihr auch der Gedanke, auf die Unterstützung anderer Menschen zählen zu können "Bei allen Spendern möchte ich mich herzlich bedanken." Nach wie vor leben Huber und ihr Kind bei den Eltern, wo sie notdürftig untergeschlüpft sind. "Auf dem Wohnungsmarkt schaut es schlecht aus." Doch die junge Frau gibt nicht auf. Einen Aushilfsjob hat sie sich schon gesucht, jetzt plant sie ihr eigenständiges Leben und schaut optimistisch in die Zukunft. "Wir machen jetzt unser Ding, wir kriegen das hin."

Wenn Menschen wie Sophia Huber durch den SZ-Adventskalender für gute Werke auch in diesem Jahr wieder finanzielle Unterstützung erhalten konnten, so ist das einzig der enormen Hilfsbereitschaft der SZ-Leser zu verdanken. Mit diesen Spenden wird unbürokratisch, rasche Hilfe geleistet, wo sie dringend gebraucht wird. Auch im Landkreis Dachau, einer wohlhabenden Region, leben Menschen in finanzieller Not. Doch eine Zuwendung über den SZ-Adventskalender ist für die Empfänger oft mehr als ein finanzieller Zuschuss. Sie sehen in der Hilfe ein Zeichen, dass jemand an sie denkt, sie nicht alleine gelassen werden mit ihrem Schicksal. Oft braucht es dabei wenig, um Menschen aus einer bedrückenden Lage zu befreien. Vielfach geht es um einfache Dinge: eine Tankfüllung Heizöl für eine alleinerziehende Mutter, die trotz Job nicht genug verdient, um ihre Wohnung den Winter über zu heizen. Die neue Waschmaschine für eine Frau, die ihre vier Mädchen und Buben alleine erzieht. Regale und ein Bett für den vom Schicksal schwer gebeutelten Mann, der nach einer Erkrankung seinen Job verloren hat. Ein Jugendlicher, der seit Jahren mit seinen Eltern in Armut lebt, stapelt seine Bücher nun in einem Regal, im Schrank liegen neue Kleidungsstücke. Doch gewonnen hat der junge Mann mehr: Hose, Pulli und T-Shirts, die nicht aus dem Second-Hand-Shop stammen, geben ihm neues Selbstvertrauen.

Mit den Spendengeldern werden auch übers Jahr Menschen unterstützt, die durch Krankheit, Arbeitslosigkeit oder auf andere Weise in Not geraten sind. Vermittelt wird die Hilfe meist über Beratungsstellen oder auch Sozialbehörden, die mit Anfragen auf den SZ-Adventskalender zukommen. Da ist die unbürokratische Hilfe, wie sie das Hilfswerk der Süddeutschen Zeitung möglich macht, eine unschätzbare Hilfe.

Zudem werden Organisationen im Landkreis unterstützt. Wie das Rote Kreuz, das mit speziellen Angeboten Senioren aus ihrer Einsamkeit holt. Auch Organisationen, in denen sich Betroffene gegenseitig unterstützen, erhalten Beträge aus dem Hilfsfonds. Wie die MS-Selbsthilfegruppe oder die Selbsthilfegruppe für Menschen mit Handicap, die nicht nur ein Basketball-Sportangebot für Rollstuhlfahrer betreut, sondern zudem Freizeitangebote und Kurzreisen organisiert. Auch das Caritas-Zentrum finanziert mit Spenden Fahrdienste, damit nicht mehr mobile Bürger zu Treffen kommen können.

Möglich wurde der Erfolg der Hilfsaktion durch die Großzügigkeit der SZ-Leser, darunter langjährige Freunde des Adventskalenders, ebenso viele Einzelspender, Firmen, Schulen und Vereine. Zu den treuesten Unterstützern zählt Jürgen Rothaug, Leiter und Dirigent des Dachauer Vokal-Ensembles Cantori. Seit mehr als 25 Jahren organisiert Rothaug in der Vorweihnachtszeit Konzerte mit dem Ziel, den Erlös dem SZ-Adventskalender zu spenden. Auch die Sparkasse hilft jedes Jahr großzügig und überreichte einen Spendenscheck über 1000 Euro. Und mit Unterstützung der Volksbank-Raiffeisenbank Dachau kommt ebenfalls seit vielen Jahren ein stattlicher Betrag beim traditionellen Benefizkonzert für den Adventskalender zusammen.

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