Abschied :"Er hatte das Herz am rechten Fleck"

Mehrere Hundert Trauergäste nehmen in der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist Abschied von Hubert Huber. Die Redner heben die Verdienste und die Popularität des ehemaligen Bürgermeisters von Bergkirchen hervor

Von Robert Stocker, Bergkirchen

Überwältigende Anteilnahme am Tod von Hubert Huber: Mehrere Hundert Trauergäste haben am Dienstagvormittag in der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist Abschied vom früheren Bürgermeister Bergkirchens genommen. Am Gottesdienst in der überfüllten Kirche nahmen neben Angehörigen und Freunden Weggefährten aus der Politik, der Wirtschaft und dem gesellschaftlichen Leben teil. Bergkirchens Pfarrer Albert Hack würdigte Huber als einen Mann mit vielen Talenten, der bei den Bürgern äußerst beliebt gewesen sei. Diese Wertschätzung und Hubers Popularität betonten auch alle anderen Redner. Der ehemalige CSU-Kommunalpolitiker und Unternehmer ist am 12. Dezember im Alter von 85 Jahren überraschend gestorben. Er ist den Folgen eines Sturzes erlegen.

Landkreismedaille in Silber und Gold

Hubers Ämter, Verdienste und Ehrungen reihen sich zu einer langen Liste auf. Seit der Gebietsreform 1978 bis 2002 war er Bergkirchener Bürgermeister. Er fungierte als Obmann der Gemeindechefs und saß dem von ihm gegründeten Zweckverband der Wasserversorgungsgruppe Oberbachern vor. Zudem übernahm er viele Jahre politische Verantwortung für den Landkreis als Mitglied der CSU-Kreistagsfraktion. Daneben war er Sprecher für den Landkreis Dachau im Bayerischen Gemeindetag. Nach seinem Ausscheiden aus dem Bürgermeisteramt 2002 ernannte ihn die Gemeinde Bergkirchen zum Ehrenbürger. Huber wurde mit der kommunalen Verdienstmedaille und der Landkreismedaille in Silber und Gold ausgezeichnet.

Trauerfeier

Bergkirchens Pfarrer Albert Hack würdigte Hubert Hubers menschlichen Eigenschaften. Er sei ein Mann mit vielen Talenten gewesen. Hubers Sarg war in der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist aufgebahrt.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

An der Trauerfeier nahmen deshalb viele Politiker teil. Zu ihnen gehörten Bergkirchens Bürgermeister Simon Landmann, Landrat Stefan Löwl und Altlandrat Hansjörg Christmann, die Landtagsabgeordneten Bernhard Seidenath und Anton Kreitmair, die Bundestagsabgeordnete Katrin Staffler, Bezirkstagspräsident Josef Mederer, Dachaus Oberbürgermeister Florian Hartmann und viele ehemalige und amtierende Bürgermeister. Die frühere Bundestagsabgeordnete Gerda Hasselfeldt nahm als Vorsitzende des Deutschen Roten Kreuzes teil. Denn Huber gehörte auch dem BRK-Kreisverband an. Mit ihm verliere der Verband einen Mitstreiter, sagte Kreisvorsitzender Seidenath.

Trauerfeier

Unter den vielen Trauergästen reihten sich auch amtierende und ehemalige Bürgermeister ein.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Hubert Huber sei ein "gifted man" gewesen, ein Mann mit vielen Talenten, so Pfarrer Albert Hack. Und diese habe er in seinem Leben genutzt. "Hubert Huber schaute auf andere und war für sie da." Eine seiner großen Gaben sei der kreative Handel gewesen. Huber lernte Brauereikaufmann, war Brauerei- und Gutsverwalter in Traun und gründete einen Mineralölbetrieb. 1961 eröffnete er das Hotel "Forelle" in Günding. 1965 trat er in die CSU ein. "Man konnte mit ihm streiten, weil er Positionen hatte, und dann wieder Frieden schließen", beschrieb der Pfarrer Hubers Eigenschaften. Er habe legendäre Reden und Diskussionen geführt und sei auch unkonventionelle Wege gegangen. "Aber er hatte das Herz am rechten Fleck."

In den Hinterzimmern seines Hotels wurde große Politik gemacht

Bürgermeister Landmann hob Hubers Verdienste um Bergkirchen hervor. Huber führte bei der Gebietsreform sieben selbständige Gemeinden zusammen. Keine wurde bevorzugt von ihm, "bei Entscheidungen hatte er immer das richtige Augenmaß", so Landmann. Huber baute das Kanalnetz in der Gemeinde auf, errichtete zwei Kindergärten und die Grund- und Mittelschule. "Dass er dreimal wiedergewählt wurde, zeigt seine große Beliebtheit."

"Hubert Huber half auch, wenn es unmöglich erschien", würdigte Altlandrat Hansjörg Christmann seinen langjährigen Freund und Weggefährten. Christmann erinnerte an die Informationsfahrten der Bürgermeister, die Huber als Obmann organisierte. "Sie halfen, viele Probleme zu lösen", so der Altlandrat. Huber war in der Dachauer CSU hoch geschätzt. In den Vorder- und Hinterzimmern seines Hotels sei große Politik gemacht worden. Christmann: "Der liebe Gott wird viel Freude mit ihm haben." Nach dem Gottesdienst wurde Huber in der Aussegnungshalle aufgebahrt, wo die Trauergäste persönlich von ihm Abschied nehmen konnten.

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