Asylpolitik :„Ich vermisse meine deutschen Freunde“

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Stefanie Esiovwa (links) macht ein Foto von sich und ihrer Familie: die kleine Schwester Claudia, Mutter Faith, Bruder Gabriel und Vater Nicholas haben nur selten Strom und Licht zur Verfügung. (Foto: privat)

Zwei Jahre nach ihrer nächtlichen Abschiebung nach Nigeria spricht die 13-jährige Stefanie Esiovwa darüber, wie sie die Tragödie um ihre Familie aus Karlsfeld erlebt hat.

Interview von Jessica Schober, Dachau

Am 12. Juli 2022 jährt sich die Abschiebung der Familie Esiovwa aus Karlsfeld nach Nigeria zum zweiten Mal. Der Fall steht exemplarisch für viele Geflüchtete, die nach zurückgezogener Arbeitserlaubnis schließlich zur Ausreise gezwungen wurden – die Geschichte der fünfköpfigen Familie erschütterte jedoch viele Landkreisbürger besonders: Der damals zehnjährige Sohn Gabriel hat eine Behinderung und leidet unter anderem an Asthma. Die Mutter Faith Ilhobe leidet an einem Tumor im Bauch, der am Tag nach der Abschiebung behandelt werden sollte. Die achtjährige Claudia ist in Dachau geboren und war zuvor noch nie in Nigeria. Gegen die Asylpolitik des Landkreises gab es nach der Abschiebung eine Demonstration in Dachau mit 250 Teilnehmenden.

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Asylpolitik
:Was nach der Abschiebung geschah

Nachdem Familie Esiovwa das Landratsamt verklagt hat, gibt es immer noch kein Urteil des Verwaltungsgerichts. Währenddessen sammelt der Flüchtlingsrat weiter Spenden für Schulbesuch und Miete in Nigeria.

Von Jessica Schober

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