Süddeutsche Zeitung

Abiturprüfungen in Dachau:So laufen die Abiturprüfungen im Landkreis

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406 Schüler der drei Gymnasien in Dachau und Markt Indersdorf stecken mitten in den Abiturprüfungen. Nicht nur die Jugendlichen sind nervös, auch die Lehrer zittern.

Von Julia Putzger, Dachau

In den drei Gymnasien des Landkreises rauchen den Schülern die Köpfe - nicht allen, aber den 406 der Abschlussklassen. Denn seit Beginn dieser Woche stellen sie sich den wahrscheinlich bisher schwierigsten Prüfungen in ihrem Leben: den Abiturprüfungen.

Den Auftakt bildete das Deutschabitur am Dienstag, am Freitag folgte Mathematik. In der kommenden Woche steht am Mittwoch das dritte, von den Schüler individuell gewählte Fach auf dem Plan. Alle diejenigen, die dafür Französisch wählten, schreiben am kommenden Freitag ihre letzte Prüfung. Nach einer kurzen Verschnaufpause müssen die Abiturienten dann in den zwei Wochen vor Pfingsten zwei weitere Prüfungen mündlich ablegen. Am 28. Juni wird schließlich feierlich das Abschlusszeugnis überreicht.

Im Landkreis Dachau treten 406 Gymnasiasten zum Abitur an

In ganz Bayern treten 37 000 Abiturienten an, im Landkreis sind es insgesamt 406, davon 148 aus dem Ignaz-Taschner-Gymnasium Dachau (ITG), 141 aus dem Josef-Effner-Gymnasium Dachau (JEG) und 117 aus dem Gymnasium Markt Indersdorf (GMI). In den Deutsch- und Mathematikkursen, die jeder besuchen muss, kommen die Schulen so auf jeweils sechs bis sieben Kernklassen. In diesen beiden Fächern müssen alle Schüler zum schriftlichen Abitur antreten, ein weiteres Fach zur schriftlichen Prüfung dürfen sie selbst wählen. "Die meisten wählen Englisch oder eine andere Fremdsprache", sagt Thomas Höhenleitner, Schulleiter des GMI.

Diesen Trend können auch seine Kollegen Peter Mareis (JEG) und Erwin Lenz (ITG) bestätigen: Auf Englisch, das am JEG mehr als die Hälfte der Abiturienten wählte, folgen mit weitem Abstand Latein und Kunst, am ITG sind es Französisch und Geschichte, wobei die Anzahl der Abiturienten in den jeweiligen Fächern überall annähernd gleich ist. Damit gibt es im Vergleich zum Vorjahr keine nennenswerten Veränderungen. Lediglich Mareis weist darauf hin, dass in diesem Jahr weniger Abiturienten am JEG antreten, da der Schule im Gegensatz zum Jahr 2018 keine externen Abiturienten zugeteilt wurden.

Wie bereits im Vorjahr enthalten die schriftlichen Abiturprüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch Aufgaben beziehungsweise Aufgabenteile aus Aufgabenpools, die in Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern entwickelt und abgestimmt wurden, wie das bayerische Kultusministerium mitteilt. Dies sei ein wichtiger Schritt, um Schulabschlüsse künftig deutschlandweit besser vergleichbar zu machen. "So ist bereits ein punktueller Vergleich möglich", sagt Mareis.

Durch die gemeinsamen Aufgaben waren auch gemeinsame Termine nötig. Unter anderem deshalb starteten die Schüler in diesem Jahr direkt nach den Osterferien mit den Prüfungen. "Die Abiturienten haben immer einige Tage vor der Prüfung frei. Durch die besondere Lage der Ferien war das in diesem Jahr etwas anders, dafür ist dann schon vor den Pfingstferien alles erledigt", erklärt Höhenleitner. Während der schulfreien Zeit über die Osterfeiertage seien aber die Lehrer trotzdem für Fragen der Schüler erreichbar gewesen, auch Vorbereitungstreffen fanden statt. In diesen von den Lehrern in ihrer Freizeit organisierten Besprechungen wurde noch einmal fleißig geübt.

"Ein bisschen Adrenalin schadet nicht"

An den entscheidenden Tagen sind dann schließlich nicht nur die Prüflinge aufgeregt, sondern auch ihre Lehrer, erzählt der Schulleiter des GMI: "Wir zittern genauso mit und hoffen natürlich, dass wir unsere Schüler gut auf die Aufgaben vorbereiten konnten." Bisher habe aber stets alles gut geklappt, beim bayernweiten Vergleich des Notenschnitts könne man gut mithalten. Auch Lenz und seine Kollegen am ITG zeigen sich zufrieden und halten die Aufgaben, die in den bisherigen Prüfungen in diesem Jahr gestellt wurden, für gut machbar.

Die Schüler selbst sind morgens vor Betreten der Säle - am JEG werden beispielsweise alle Abiturprüfungen im Turnsaal geschrieben - natürlich etwas nervöser als sonst. "Ich habe ihnen aber gesagt, dass ein bisschen Adrenalin auch nicht schadet, solange sie gut vorbereitet sind und dann einen klaren Kopf bewahren", erzählt Höhenleitner. Bei einer Versammlung vor Beginn der Prüfungen habe er allen Schülern nochmals Mut zugesprochen.

Auch Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) wünschte den Abiturienten alles Gute für die Prüfungen: "Ich wünsche Euch für die bevorstehenden Abiturprüfungen, dass ihr euer Wissen und Können nutzen und eure persönlichen Ziele erreichen könnt." Die Schüler sollten die Prüfungen außerdem konzentriert und ruhig angehen und sich bewusst machen, was sie bereits alles erfolgreich bewältigt hätten.

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Quelle:
SZ vom 04.05.2019
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