Süddeutsche Zeitung

2021 problemlos möglich:Abitur an der FOS Karlsfeld

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Privatschule bekommt staatliche Anerkennung für 13. Klasse

Die Sektkorken sind schon im Juli geflogen. Da war bereits klar, dass die Fachoberschule (FOS) Karlsfeld die staatliche Anerkennung für die Jahrgangsstufe 13 bekommen wird, erklärt Geschäftsführer Franz Elender. Jetzt ist es offiziell. "Der Brief vom Kultusministerium kam sogar schneller, als wir ihn erwartet haben." Vor einem Jahr hat die Privatschule am Karlsfelder Bahnhof ihren Schülern das erste Mal angeboten, sie bis zum Abitur zu begleiten. Auf Anhieb meldeten sich 23 Jugendliche und junge Erwachsene, die sich zuvor schon in den Bereichen Sozialwesen, Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologien spezialisiert hatten und nun die allgemeine Hochschulreife erlangen wollten, nicht nur ein Fachabitur. Für die neue Schulleiterin Carola Zankl war dieser neue Jahrgang "ihr erstes großes Projekt". Und es ist geglückt - trotz Corona.

Von den 23 Schülern haben nun 19 das Abitur bestanden. Eine Schülerin muss noch geprüft werden, sie war Mitte Juni krank. Die Erfolgsquote der FOS liegt also bei 82 Prozent, bald vielleicht sogar noch höher. Dabei mussten die ersten Abiturienten der FOS Karlsfeld viel auf sich nehmen, um die Hochschulreife zu erlangen. Wochenlang gab es wegen der Corona-Pandemie keinen Präsenzunterricht. Zudem mussten die Kandidaten wesentlich mehr Prüfungen absolvieren, als andere. Bei staatlich anerkannten Schulen fließt bereits ein großer Teil der Leistungen, die während des Unterrichts, in der Seminararbeit und in schriftlichen Arbeiten erbracht wird, in die Abiturnote mit ein. Bei den ersten Schülern der Jahrgangsstufe 13 auf der FOS Karlsfeld war das nicht so. Sie mussten mindestens vier zusätzliche Prüfungen an der FOS Neusäß oder in deren Dependance in Krumbach absolvieren. Zwar kamen einige Lehrer aus Neusäß für die Hauptfächer extra nach Karlsfeld, beaufsichtigten dort die Prüfungen, sammelten alle Arbeiten ein und korrigierten sie. Doch einige Male mussten die Schüler auch mit Bussen Richtung Augsburg gefahren werden. "Das war schon eine erhebliche Anstrengung, die auch mit Stress verbunden war", sagt Elender. "Da zählt die Tagesform, besonders bei den mündlichen Prüfungen mit fremden Lehrern." Als die Ergebnisse im Juli bekannt wurden, feierte die FOS erst einmal mit einem Fläschchen Prosecco. Für die nächste Abiprüfung geht Elender davon aus, dass die Bestehensquote erheblich besser sein wird - "weit über 90 Prozent". 25 Schüler haben im September den Schritt in die 13. Klasse gewagt. Sie müssen für ihre Prüfungen nun nicht mehr nach Neusäß fahren, sondern können in Karlsfeld bleiben.

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Quelle:
SZ vom 15.09.2020 / cb
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