Süddeutsche Zeitung

2. Quartal April bis Juni:Das war das Jahr 2015

April

Der Orkan "Niklas" bringt im Landkreis S-Bahnen und Züge zum Stillstand. Bäume stürzen auf Straßen und Autos. Bei der Dachauer Feuerwehr spricht man von "einem der schlimmsten Stürme der vergangenen zehn Jahre". 125 Einsätze leisteten die Helfer, allein 46 davon im Stadtgebiet.

Die 35. Indersdorfer Kunstausstellung zeigt nicht nur eine breite Vielfalt der Malerei, Bildhauerei und Objektkunst, sondern erinnert auch an die Gründung des Kulturkreises vor 40 Jahren.

Peter Reiz wird stellvertretender Landesvorsitzender im Verkehrsclub ADFC. Der 65-jährige Karlsfelder vertritt mehr als 20 000 Mitglieder in 40 Kreisverbänden.

Die Schwurgerichtskammer am Landgericht München II verurteilt den Dachauer Masskrug-Schläger wegen versuchten Totschlags zu sechs Jahren Haft. Am 9. August 2014 hatte der 24-Jährige auf dem Volksfest einen Mann mit einem Masskrug fast totgeschlagen.

Alles unter einem Dach: In den neuen Bruggerhof in Bergkirchen ziehen Ärzte, Bücherei, Volkshochschule und Seniorenbüro. Und oben wohnen Kindergartenmitarbeiter in gemeindlichen Appartements.

In einem Mehrfamilienhaus an der Etzenhausener Straße in Dachau bricht in der Nacht zum Freitag 17. April, ein Feuer aus. Nachbarn und Feuerwehr retten mehrere Bewohner. Die Brandursache ist unklar.

Alle Proteste und Elternsorgen haben nichts genützt: Die Ludwig-Thoma-Mittelschule wird aufgelöst. Das beschließen die Stadträte in ihrer Sitzung Mitte April.

Die Erzieherinnen streiken: Fast alle kommunalen Kitas in Dachau und Bergkirchen bleiben vorübergehend geschlossen. Bei einer Demonstration vor dem Rathaus in Dachau fordern sie mehr Gehalt.

Ein Bündnis gegen die Ostumfahrung: Naturschützer und Landwirte schließen sich bei einer Protestaktion gegen das Straßenbauprojekt in Dachau zusammen. Bauernsprecher Simon Sedlmair kritisiert in scharfen Worten Landrat Stefan Löwl.

Der Neubau des Rathauses in Weichs wird um Jahre verschoben. Zudem ist das Grundstück mit Schadstoffen belastet.

Mai

Zum 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers in Dachau erinnern Zeitzeugen an die Nazi-Verbrechen und an die überwältigenden Emotionen, als die Amerikaner das Lager einnahmen. Bundeskanzlerin Angela Merkel ist die erste amtierende Regierungschefin, die an der Gedenkfeier teilnimmt.

Vor 50 Jahren entstand die Versöhnungskirche an der KZ-Gedenkstätte. deren Architektur gleichermaßen die Erinnerung an das Leid der KZ-Häftlinge wie die Sehnsucht nach Versöhnung widerspiegelt. Etwa 100 Menschen, darunter viele Überlebende, feiern das Jubiläum.

Die Betreiberin der Dachauer Kulturschranne, die Bargenuss & Esskultur GmbH, wird ihren zum Jahresende auslaufenden Pachtvertrag nicht verlängern, wie Gastronom Michael Maurer mitteilte.

Das Dachauer Schöffengericht verurteilt einen 52-jährigen Kaufmann aus Dachau wegen Vergewaltigung zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe. Das damals 20-jährige Opfer, das als Aushilfskraft tätig war, ist noch zehn Jahre nach dem Vorfall schwer traumatisiert.

Juni

An den drei Gymnasien im Landkreis machen 385 Schüler das Abitur. Ende Juni feiern sie den erfolgreichen Abschluss ihrer Schullaufbahn.

Zehn Jahre dauert der Widerstand gegen den Bau der dritten Startbahn. Ihren Kampfgeist haben die Aktivisten von "Aufgemuckt" in dieser Zeit nicht verloren. Mit einem großen Familienfest feiern sie ihre Erfolge.

Die Altstadt wird zum Tanzsaal: Mit "Jazz in allen Gassen" ist der Dachauer Musiksommer eröffnet. 15 000 Menschen schlendern, lauschen und lassen sich von den Rhythmen der neun Bands mitreißen.

Ohne neues Stadion, neues Vereinsheim und neue Turnhalle: Der TSV Dachau 1865 feiert 150. Jubiläum. Bei einem Festakt verfolgen Hunderte Zuschauer die Präsentation und probieren sämtliche Sportarten aus. Eine Woche danach tritt der Vorsitzende Sebastian Stirner zurück. Der Grund: Massive persönliche Angriffe und Anfeindungen hätten es dem 34-Jährigen unmöglich gemacht, den Verein weiterhin angemessen zu präsentieren und seine Arbeit sachlich fortzuführen.

Der Präsident geht: Nach heftiger Kritik an seinem Führungsstil tritt Pieter Dietz de Loos von seinem Amt im Internationalen Dachau-Komitee zurück.

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Quelle:
SZ vom 29.12.2015
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