Süddeutsche Zeitung

Samstagskinder in Dachau:Ein Café, das rundum glücklich macht

Früher sah man Kinder, die an einem Samstag geboren wurden, als magisch und glücksbringend an. Das Ladencafé Samstagskinder will genau das für seine Gäste sein - auch zum Frühstück.

Von Jacqueline Lang

Die Betreiberinnen des Ladencafés Samstagskinder sind in Dachau längst keine Unbekannten mehr: Lina Homann, Jennifer Stolle und Annika Wenzel haben das "White Paper Festival" mitveranstaltet und den Kreativverein "Wir sind Paul" ins Leben gerufen. Und nun also die Samstagskinder.

Der kleine Laden mitten in der Altstadt ist in Rosa- und Grüntönen gehalten, die breite Fensterfront hat die Dachauer Illustratorin Sophie Reusche mit vielen unterschiedlichen Gesichtern bemalt, in den Regalen stehen Feinkostprodukte und andere Kleinigkeiten, das meiste davon regional und bio.

Aber woher eigentlich der Name? Im früheren Volksglauben wurden am Samstag geborene Kinder als magisch und glücksbringend angesehen. Der kleine Laden will genau das für seine Gäste sein.

Und tatsächlich bekommt er das recht gut hin: Die Korbsessel laden dazu ein, Stunden darin zu verweilen und sich durch die abwechslungsreiche Speisekarte zu probieren. Nahezu alles, was das liebevoll zusammengestellte Sortiment in den Regalen zu bieten hat, möchte man am liebsten sofort für sich selbst kaufen oder zumindest an die beste Freundin verschenken. Die jungen Gastgeberinnen sind beim Bedienen zwar (noch) nicht die Allerschnellsten, aber dafür so sympathisch, dass man es ihnen gerne nachsieht und am Ende in jedem Fall rundum glücklich aus dem Café geht.

Was gibt es da und was kostet es?

Eines gleich vorweg: Dachau ist zwar nicht München, aber wer glaubt, hier preiswert frühstücken zu können, irrt leider. Und auch, wer meint, hier ohne Reservierung am Wochenende einen Tisch zu finden, wird sich wundern.

Abgesehen davon bietet das Ladencafé aber alles, was die Herzen von Frühstücksfans am Wochenende höher schlägen lässt. Es gibt Basics wie das "Frühstück Alma": Brot oder eine Breze mit Butter, Marmelade oder hausgemachter Schoko-Mandelcreme (ab 1,70 Euro). Oder das "Frühstück Lotta", zwei Biorühreier mit Brot und Butter (4,90 Euro), oder einfach ein Croissant, wahlweise mit Aprikosenmarmelade, Schoko- oder Vanillecreme gefüllt (2,70 Euro).

Als gesunde Frühstücksvariante stehen das "Müsli Michi" mit Apfel, Karotte und Nuss (4,90 Euro), die "Bowl Pat", ein Apfel-Banane-Spinat-Smoothie zum Löffeln (6,90 Euro), oder ein Obstsalat (3,50 Euro) zur Auswahl.

Wenn es etwas Besonderes sein darf, empfiehlt sich der "Monte Kienader Toast", ein French Toast mit Camembert, Röstzwiebeln und Feigensenf (6,60 Euro). Das mag zwar nach einer etwas wilden Kombination klingen, aber tatsächlich verschmilzen alle Zutaten im Mund zu einem wunderbaren Geschmackserlebnis. Dank des Puderzuckers ist das Gericht allerdings eher eine Süßspeise als ein deftiges Frühstück. Alternativ gibt es noch Eggs Benedict (6,90 Euro) und verschieden belegte Röstbrote (ab 6,60 Euro). Die meisten Gerichte sind übrigens vegetarisch, ein paar sogar vegan.

Die Getränkekarte ist fast genauso abwechslungsreich wie die Speisekarte, neben den klassischen Schorlen und Kaffeevariationen gibt es auch hier ein paar besondere Schmankerl: etwa die auf Basis von Mandelmlich zubereitete Schoko-Bananenmilch, den Beerensmoothie (je 4,40 Euro) und jetzt im Winter einen Pumpkin-Latte (4,60 Euro), Golden Milk (3,90 Euro) oder als Immunbooster einen "Hot Power Shot", das ist heißer Ingwer-Kurkumasaft (4,30 Euro).

Für alle, die spontan etwas zu Feiern haben, stehen außerdem ein paar gute Drinks auf der Karte: etwa Prosecco mit Gewürzapfel- oder Rosmarinsirup (ab 4,20 Euro). Wer es etwas stärker mag, sollte die "Disko Schorle" probieren, Gin mit Prosecco, Zitronensaft und Holunderblütensirup (7,90 Euro).

Auch unter der Woche kann man bei den Samstagskindern übrigens von 9 bis 11 Uhr frühstücken, die Karte ist dann jedoch etwas überschaubarer als am Wochenende. Für den kleinen Hunger gibt es den ganzen Tag über verschiedene Paninis (ab 5,70 Euro) und natürlich selbstgebackenen Kuchen (ab 2,90 Euro).

Wer geht da hin?

Am Wochenende mal Lust auf einen Tapetenwechsel, aber bloß nicht schon wieder in die Berge? Dann einfach in die S 2 Richtung Petershausen hüpfen und in Dachau aussteigen. Von Bahnhof fährt zwar alle zehn Minuten ein Bus, aber auch zu Fuß hat man es in etwa einer Viertelstunde den Karlsberg hoch geschafft und ist in der Dachauer Altstadt.

Nach dem Frühstück empfiehlt sich ein Besuch der Galerie Lochner, die regelmäßig Hochkaräter wie Joseph Beuys und Victor Vasarely ausstellt. Wer Kunst mit einem kleinen Verdauungsspaziergang verbinden möchte, kann sich auf die Spuren der ehemaligen Dachauer Künstlerkolonie begeben und den Künstlerweg entlanglaufen.

Samstagskinder, Wieninger Str. 3, 85221 Dachau, Öffnungszeiten: Mo. bis Do. 9 bis 18 Uhr, Fr. 9 bis 24 Uhr, Sa. u. So. 9 bis 14 Uhr, 08131/2990190 oder 0178/6839714 (Whatsapp für Reservierungen), hallo@samstagskinder.com

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