Dieser Artikel ist leider nicht mehr aktuell, da das Lokal mitlerweile geschlossen ist.
Was waren das für Zeiten in München, als die Mieten noch im Diesseits aller Schmerzgrenzen lagen, man nicht im Restaurant Tage vorher reservieren musste - und vor allem, als man noch im Atomic Café die Nächte durchtanzen konnte. Für alle Neu-Münchner: Das ist dieser legendäre Indie-Club in der Innenstadt, der leider, leider vor ein paar Jahren schließen musste. Der Vermieter wollte den Mietvertrag nicht verlängern. Kennt man ja. Noch heute trauert eine ganze Generation an Anfang-Mitte-30-Münchnern dem Club nach.
Nach so einem Atomic-Abend stolperte man damals aus der Tür heraus, einmal ums Eck und da lag sie: die Burgerbude, die weit nach Mitternacht noch Essen macht, der Cosmogrill. Für damalige Verhältnisse waren die Preise schon etwas happig. Heute lächelt man müde: ein Burger, noch dazu unweit der Maximilianstraße, für um die zehn Euro? Längst Normalität in dieser Stadt.
Im Cosmogrill gibt es Klassiker wie einen Double-Cheese-Burger oder einen BBQ-Bacon. Interessanter wird es bei Kreationen wie dem Crunchy-Mexican-Cheese-Burger mit Nachos, gratiniertem Cheddar und einem fruchtig-scharfen Jalapeño-Relish. Wer den ganz großen Hunger mitbringt, greift am besten zu den Master-Size-Burgern, die dann allerdings schon teurer als zehn Euro werden: zum Beispiel den Beef-Master-Cheese-Burger mit 220 Gramm Fleisch vom Seefelder Weiderind, geschmolzenem Bergkäse und Cheddar auf Dijon-Senf-Aioli.
Wer mit Vegetariern unterwegs ist - oder selbst einer ist -, für den gibt es im Cosmogrill zwei fleischlose Varianten; entweder mit Ziegenkäse oder mit Blumenkohl und Trüffel. Für die Spezies "Ich bin Vegetarier, esse aber Fisch" sei der Wasabi-Tuna-Burger empfohlen: Statt Fleisch liegt hier im Burger ein Thunfisch-Fillet vom Yellofin-Tuna mit einer scharf-würzigen Wasabi-Mayo.
Der Cosmogrill hat an Freitagen und Samstagen bis sechs Uhr morgens geöffnet, unter der Woche ist etwas früher Schluss. Im Inneren hat sich der Laden in den vergangenen Jahren nicht viel verändert. Vier Stufen geht man hinunter ins Souterrain in der Falkenturmstraße. Ein paar Tische mit Barhockern gibt es, die Wände ziert ein Muster, das an die orangenfarbenen Kacheln an der U-Bahnhaltestelle Marienplatz erinnert - nur in braun und nicht ganz so symmetrisch.
Ansonsten ist alles recht schlicht: eine Burgerkarte an der Wand, ein Tresen zum Bestellen, dahinter eine offene Küche, wo Fleisch-Pattys brutzeln. Etwas Wartezeit sollte man einplanen, da die Burger alle frisch zubereitet werden. Leider funktioniert die Dunstabzugshaube nicht ganz so gut - man riecht doch etwas nach Burgerbrater, wenn man den Cosmogrill verlässt. Aber wen stört das schon, nach einer langen Nacht um kurz vor sechs Uhr, wenn einem noch Essen gemacht wurde.