München heute:Coronavirus-Patient in Münchner Klinik / Fernwärme für 560 000 Haushalte

Das Coronavirus ist von China nach Deutschland gelangt.

Eine Möglichkeit der Früherkennung für eine mögliche Virusinfektionen. Das Messen der Körpertemperatur mit einer Wärmebildkamera.

(Foto: dpa)

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Von Kassian Stroh

Das bayerische Gesundheitsministerium zieht eigentlich gerade nach Nürnberg um. Aber wenn es ernst wird, dann ist es gut, noch eine Außenstelle in der Landeshauptstadt zu haben. Und in der Nacht zu Dienstag wurde es ernst. In Deutschland ist erstmals ein Coronavirus-Fall aufgetreten, ein 33-Jähriger aus dem Landkreis Landsberg hat sich mit dem Erreger angesteckt, er liegt nun im Klinikum Schwabing. Und so kommen die Zuständigen am Dienstagvormittag im Eingangsbereich des Ministeriums in München zusammen, zu einer eilig einberufenen Pressekonferenz.

Mehr als ein Dutzend Kameras, noch viel mehr Mikrofone, Live-Schalten in die Mittagsmagazine: Selten erlebt das Gesundheitsministerium solch einen Auftrieb. Als ich heute früh dort ankam, habe ich mir kurz die Frage gestellt, ob das gerechtfertigt ist. Schließlich ist niemand gestorben, dem Patienten geht es gut, und gerade rollt ja auch die jahreszeitübliche Welle der herkömmlichen Grippe an. An der sterben im Schnitt jedes Jahr etwa 20 000 Menschen in Deutschland - eine Tatsache, die keine live übertragenen Pressekonferenzen nach sich zieht.

Aber: Die Aufmerksamkeit, die dem Coronavirus dieser Tage zuteilwird, zeigt zum einen, wie vernetzt und damit anfällig die Welt ist. Binnen kurzem kann eine Krankheit von einem Tiermarkt in China bis nach Stockdorf im Süden Münchens gelangen. Zum anderen verunsichert ein solches neues Virus, weil ja selbst Mediziner noch wenig darüber wissen; in vielen Apotheken sind Atemschutzmasken ausverkauft, deren Einsatz Experten aber für wenig sinnvoll erachten. Bei der Pressekonferenz in München versuchen die Zuständigen, einen Spagat hinzubekommen: sensibilisieren, aber nicht verunsichern. Mögliche Infizierte früh ausfindig machen, ohne eine Hysterie auszulösen. Wie gefährlich das Virus 2019-nCoV letztlich ist, wie leicht es sich überträgt, wie lange es dauert, bis ein Patient nicht mehr ansteckend ist - auf diese Fragen haben die Mediziner selbst noch keine genauen Antworten, wie sie in München einräumen. Seit Montagabend können sie nun aus direkter Anschauung dazu lernen. Auch wenn sie auf diesen Effekt sicher gerne verzichtet hätten.

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