Ausgangsbeschränkungen:Mehr als 300 Verstöße an Gründonnerstag in München
Es ist die bisher höchste Zahl an gröberen Verstößen an einem Werktag. Und das, obwohl Bayerns Innenminister die bis dahin verfolgte restriktive Linie etwas gelockert hatte.
Von Martin Bernstein
Mehr als 300 Verstöße gegen die Maßnahmen zum Schutz vor der Coronavirus-Pandemie hat die Münchner Polizei allein am Gründonnerstag mit Anzeigen ahnden müssen. Und das, obwohl Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) die bis dahin verfolgte restriktive Linie etwas gelockert und das Verweilen auf Parkbänken für statthaft erklärt hatte. Es ist die bisher höchste Zahl an gröberen Verstößen an einem Werktag. Zum Vergleich: Am ersten Tag der Ausgangsbeschränkungen, dem ebenfalls sonnigen und warmen Frühlingsanfang am 21. März, hatte die Münchner Polizei gerade einmal 133 Menschen erwischt, die sich partout nicht an die Regeln halten wollten und Ermahnungen ignorierten.
Tatsächlich zeigen manche sich komplett unbelehrbar, wie die Geschäftsführerin eines Floristikladens in Unterhaching. Bereits vor zwei Wochen wurden dort verbotenerweise Blumen verkauft. Am Donnerstagmorgen kontrollierte die Polizei erneut - im Hinterhof des Anwesens wurden weiterhin Blumen verkauft. Die Geschäftsführerin wurde erneut ermahnt. Ohne Erfolg. Nur etwa eine Stunde später hatte sich im Hinterhof erneut eine Kundenschlange gebildet.
Ein 15-Jähriger hat am Mittwochabend zwei Polizisten angegriffen und verletzt, als diese eine dreiköpfige Gruppe in Freimann kontrollieren wollten, die gegen die Ausgangsbeschränkungen verstoßen hatte.