Es ist erstaunlich, was Staatsanwälte finden, wenn sie nach Beweisen für mögliche Corona-Subventionsbetrügereien suchen. Als Münchner Strafverfolger am 8. März im Rahmen einer bayernweiten Razzia bei einem Steuerberater waren, stießen sie auf ein Luxusauto der Marke Bentley, dem Vernehmen nach mit vergoldeten Felgen. Da sie aber nur einen Durchsuchungsbeschluss hatten und keinen Vermögensarrest, durften sie den Wagen nicht mitnehmen. Fahren kann ihn der beschuldigte Berater momentan sowieso nicht: Mit einer kurzen Unterbrechung sitzt er seit Juli 2022 in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft München I wirft ihm eine Betrugshöhe von 2,6 Millionen Euro vor. "Da bezüglich weiterer Taten Ermittlungen laufen, ist der endgültige Schaden aber nicht abschließend bezifferbar", hieß es auf eine Anfrage der SZ: "Es ist sehr wahrscheinlich, dass weitere Schäden in Millionenhöhe nachgewiesen werden."
Corona-Subventionsbetrug:Der Milliarden-Abzocke auf der Spur
Auf der Spur der Corona-Subventionsbetrüger: Am 30. März gab es eine Großrazzia in 40 Objekten, überwiegend Gastronomie- und Bordellbetriebe. (Symbolbild)
(Foto: Sebastian Gollnow/dpa)Allein in München hat es schon mehr als 500 Verfahren wegen Subventionen gegeben, die in der Pandemie unberechtigt eingestrichen wurden. Bisher sind den Strafverfolgern vor allem kleinere Fische ins Netz gegangen, nun jagen sie die großen.
Von Jana Heck, Joachim Mölter und Klaus Ott
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