Süddeutsche Zeitung

Corona-Lockerungen:Vom Hauch bis zum Hurrikan

Wann und womit die Museen in Bayern wieder öffnen

Von Sabine Reithmaier

Am einfachsten ist die Wiedereröffnung für Bernd Zimmer. Der Maler und Initiator der Stoa 169 muss nur das Flatterband abwickeln, das den Besuchern bislang den Zugang zur Pollinger Säulenhalle verwehrte. "Wir starten am Montag (8.3.) wieder", sagt er. Da das Gesamtkunstwerk keinen Eintritt kostet, muss er auch nicht über Online-Ticketing und buchbare Zeitfenster nachdenken.

Im Gegensatz zu den übrigen Museen in Bayern, von denen die meisten am vergangenen Freitag noch damit beschäftigt waren, die Einzelheiten der Wiedereröffnungen abzuklären und auf juristische Erlasse zu warten. Daher werden die Städtischen Museen in Augsburg erst am 16. März öffnen - "wir brauchen einfach noch eine Woche", sagte die Pressesprecherin. Das Textil- und Industriemuseum will am Samstag, 13. März, seine Pforten öffnen. Die Tage zuvor sei noch das Theater Augsburg zu Gast, um Videoaufzeichnungen für ein Musikprojekt zu drehen, berichtet Pressesprecher Robert Allmann. Das Haus startet mit einer neuen Sonderausstellung: "Hybrids" zeigt Bilder des Fotografen Nikolas Hagele.

Eine Reihe von Museen war sich aber schon ganz sicher, am Dienstag, 9. März, Besucher empfangen zu können. Dazu zählt das Buchheim Museum in Bernried, das die Ausstellung "Erich Heckel. Einfühlung & Ausdruck" bis 6. Juni verlängert hat. Mit 400 Arbeiten erstreckt sich die Retrospektive des "Brücke"-Malers über die beiden großen Säle des Hauses. Noch bis zum 9. Mai ist dort auch die Jahresausstellung der Gedok zu sehen, dem europaweit größten Netzwerk für Künstlerinnen aller Kunstgattungen. Thema der Schau ist der Wind - "vom Hauch bis zum Hurrikan". Unabhängig davon ob die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Weilheim-Schongau so wie derzeit zwischen 50 und 100 liegt oder vielleicht unter 50 fällt, müssen Online-Tickets gebucht werden.

Auf einen "fast normalen Museumsalltag" freut sich Sandra Uhlig, Leiterin des Schlossmuseums in Murnau, das ebenfalls am Dienstag öffnet. Die Sonderausstellung "Innen, außen, drinnen, draußen ... Aquarelle und Grafiken der Klassischen Moderne" läuft bis 4. Juli. Im Penzberger Campenden-Museum dauert es noch bis 16. März, bis die ersten Besucher in die Ausstellung "Hinter Glas gemalt. Geheimnisse einer Technik" dürfen. Und das Kocheler Franz-Marc-Museum entscheidet Anfang nächster Woche über den Starttermin.

Das Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg öffnet am 9. März (Anmeldung unter Telefon 09 41/297 14 20). Zu sehen ist die fulminante Ausstellung "Peter Weibel. (Post-)Europa?" (bis 5. April). Die Computer- und Video-Installationen, teils interaktiv, zeigen die gesamte Bandbreite des Medienkünstlers. Direktorin Agnes Tietze ist überglücklich, doch noch für ein paar Wochen die aufwendig inszenierte Ausstellung zugänglich machen zu können.

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Quelle:
SZ vom 06.03.2021
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