Corine-Buchpreis 2008:Kleine Dame, große Autoren

"Ihr Lebenswerk spricht für sich": Autor Martin Walser bekommt den Corine-Ehrenpreis verliehen - und Ministerpräsident Horst Seehofer hält eine äußerst kurze Rede.

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"Ihr Lebenswerk spricht für sich": Auf diesen Satz beschränkte Horst Seehofer seine Laudatio bei der Verleihung des Buchpreises Corine. Für den CSU-Politiker war es der erste Auftritt bei einem gesellschaftlichen Ereignis in der Rolle als bayerischer Ministerpräsident. Und er wollte alles ganz anders machen als Parteifreund Stoiber, dessen Referent geschwollene Thesen auf grünes Papier brachte, die Seehofer folgerichtig als "Folter" bezeichnete. Überreichen durfte der neue Mann an der Spitze Bayerns den Preis ausgerechnet dem politisch umstrittenen Autor Martin Walser (links). Vielleicht ein weiterer Grund, dass die Rede so kurz ausfiel. Preisträger Walser nahm es mit Humor.

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Wie kaum ein zweiter hat Walser, der den Ehrenpreis für sein Lebenswerk bekam, in den 60 Jahren seines Schaffens die Geschichte Deutschlands in den Nachkriegsjahrzehnten literarisch ergründet. In seinen Überzeugungen hat sich der mittlerweile 81-Jährige nie von seinen Kritikern beeinflussen lassen. Die Leidenschaft, mit der um Walsers Positionen gestritten wurde, bezeichnete Seehofer als etwas Positives. "Für mich gehört ein offener Diskurs auch und gerade über strittige Themen zu den unverzichtbaren Merkmalen einer stabilen Demokratie", sagte er.

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Der Corine-Preise wird seit 2001 in München an Autoren für herausragende schriftstellerische Leistungen vergeben. In diesem Jahr fand die feierliche Gala im Prinzregententheater statt. Unter den Gästen befanden sich Focus-Chef Helmut Markwort und Lebensgefährtin Patricia Riekel, Chefredakteurin der Bunten.

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Neben dem Ehrenpreis wurden Auszeichnungen in acht weiteren Kategorien vergeben. Mit dem Focus-Zukunftspreis wurde ein äußerst prominenter Zeitgenosse ausgezeichnet: Der Wirtschaftswissenschaftler und Friedensnobelpreisträger von 2006, Muhammad Yunus, erhielt für "Die Armut besiegen" eine Corine.

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Den vom Zeit-Verlag ausgelobten Belletristikpreis überreichte Amelie Fried dem Autor Feridun Zaimoglu. Der deutsch-türkische Schriftsteller spricht sich in "Liebesbrand" für kompromisslose Liebe aus, die einen auch mal zum Idioten werden lässt.

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"Ich bin überzeugt davon, dass ein großer Teil der Zukunft des Buchmarktes darin liegen wird, dass Menschen Bücher hören", teilte der schwedische Autor Henning Mankell per Videobotschaft dem Münchner Publikum mit. Gemeinsam mit ...

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... dem Kieler "Tatort"-Kommissar Axel Milberg erhielt er den Claudio- Hörbuchpreis für seinen Bestseller "Der Chinese", bei dessen Vertonung Milberg der Sprecher ist.

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Den Weltbild-Leserpreis bekam das Autorenduo Volker Klüpfel und Michael Kobr für ihren Krimi "Laienspiel" mit Kommissar Kluftinger in der Hauptrolle. Mehr als eine Million Bücher haben die beiden Allgäuer bereits verkauft, den großen Auftritt im Prinzregentheater genossen die Preisträger sichtlich. Gott wird's mit dem Autorenhonorar vergelten.

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Auch Schauspielerin Aglaia Szyszkowitz und Moderatorin Nina Ruge (von links) fühlten sich - ganz ohne Preis - im Blitzlichtgewitter auf der Gala wohl.

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Viel Arbeit steckt in dem Buch von Paul Collier (Foto), der mit dem Wirtschaftspreis geehrt wurde. Der frühere Direktor der Forschungsabteilung der Weltbank erklärt in "Die unterste Milliarde" warum die ärmsten Länder scheitern - und was man dagegen tun kann.

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Die einzige weibliche Preisträgerin des Abends war Nadine Barth, die den Fotoband "Verschwindende Landschaften" herausgegeben hat. Wie ihre männlichen Kollegen darf sie eine Rokoko-Figur aus der Porzellanmanufaktur Nymphenburg mit nach Hause nehmen. Die zierliche Porzellandame wird jedes Jahr von einem anderen Designer gestaltet - auch Karl Lagerfeld verhalf der Bücherfee schon zu neuen Kleidern. Und das spricht doch auch für sich.

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(sueddeutsche.de/ddp/dpa/af/faz)

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