Dass er die gleiche Show, auf Spanisch, vor nicht allzu langer Zeit im River-Plate-Stadion in Buenos Aires ganz und gar identisch abgezogen hat, sogar mit den gleichen Textaussetzern, das weiß in München keiner. Wahrscheinlich spult Martin die Masche in jeder Stadt und in jedem Stadion, das Coldplay bespielt, identisch ab.
Ein eingespieltes Team auf der Bühne: Coldplay.
(Foto: Getty Images)Trotz, oder vielleicht gerade wegen all der einstudierter Routine muss man den vier Jungs - neben Chris Martin ist Jonny Buckland an der Gitarre, Will Champion am Schlagzeug und Guy Berryman am Bass - lassen, dass sie sich nicht im Geringsten vom Münchner Sauwetter beeindrucken lassen und zwei Stunden gut gelaunt ihre Fans unterhalten.
Sämtliche bekannte Songs sind dabei, etwa "In my place", "The Scientist", "Warning Sign", "Viva la vida", "Paradise" und "Clocks" sowie das zusammen mit Rihanna eingesungene "Princess of China", bei dem die Sängerin auf den großen Leinwänden eingeblendet wird. Erst drei Tage vor dem Konzert in München hatte sie mit Coldplay noch live gesungen: bei der Abschlussfeier der Paralympics in London.
Coldplay sind nicht nur Meister der Inszenierung, sondern auch eine echte Konsens-Band, was ihre Fans angeht. Neben Teenagern, jungen Muttis und jung gebliebenen Alternativen amüsieren sich auf der VIP-Tribüne unter anderen auch Feinkostkönig Michael Käfer mit Frau Clarissa und FC-Bayern-Spieler Bastian Schweinsteiger mit Freundin Sarah Brandner.
Am Ende müssen alle wieder raus in den Dauerregen - egal ob Normalo oder Promi. Verzückt lächeln sie dennoch alle. Das Wetter ist eben nicht immer alles.