Kneipe Schwabing "Coellner im Paragraph":Viva Kölsch und Colonia!

Sie lieben Poldi, Karneval und Kölsch: In der Schwabinger Kneipe Coellner im Paragraph treffen sich die Exil-Rheinländer Münchens.

Lisa Sonnabend

Dieser Text ist leider veraltet, diese Kneipe gibt es inzwischen nicht mehr.

Kölner Kneipe in München, 2008

Bitte, noch ein Kölsch! Im Coellner im Paragraph geht das Bier weg wie warme Semmeln.

(Foto: Stephan Rumpf)

Wer an Bundesliga-Fußball in München denkt, dem kommt der FC Bayern und der TSV 1860 in den Sinn. Doch es gibt noch einen weiteren Liebling der Fans in München, den 1. FC Köln. Denn dass es eine Menge Köln-Anhänger in der bayerischen Landeshauptstadt gibt, wird bei einem Besuch im Coellner im Paragraph in der Winzererstraße 49a deutlich. Hier treffen sich die Exil-Rheinländer zu jedem Spiel von Poldi & Co - und fiebern, feiern, leiden mit. An der Wand hängen Vereinswimpel, Fahnen und Fotos.

Vergangene Woche beim DFB-Pokalspiel TSV 1860 München gegen den 1. FC Köln verirrten sich nur vier Blaue in die Kneipe. Die Fans in Rot-Weiß dagegen belagerten die Tische, drängten sich mit einem Kölsch in der Hand auf den Stufen der Treppe, um noch einen Blick auf den Fernseher zu erhaschen.

Jeder schlechte Pass der Köllner wird mit einem lauten "Oh nein!" kommentiert, jede gute Aktion mit Jubelschreien versehen. Am Ende steht es 3:0 - für Köln. Während in Giesing Trauer herrscht, ist der Jubel in der Schwabinger Kneipe groß.

Doch nicht nur bei Fußballspielen ist die "erste Reissdorf-Kölsch Kneipe in München", wie sich das Coellner im Paragraph nennt, gut gefüllt. Die Gäste kommen, um Brötchen mit Mett, Frikadellen mit Senf oder Leberwurst zu essen. Besonders eng geht es dienstags zu: Dann gibt es Riefkooche, Reiberdatschi. Der Wirt empfiehlt, vorher zu reservieren.

Die Speisekarte im Coellner im Paragraph ist vielfältig, getrunken wird dagegen fast ausschließlich Kölsch. Zwei Euro kostet das in Münchner Augen winzige 0,2-Liter-Glas mit Bier.

Seit sechs Jahren gibt es das Coellner im Paragraph, von Eingeweihten wird es kurz CIP genannt. Die Einrichtung ist schlicht: Doch rot-weiße Girlanden, Gemälde vom Kölner Dom oder Bilder aus dem Karneval zeigen, wohin die Kneipe zu verorten ist. Aus den Lautsprechern tönen meist rheinische Schlager.

Zudem werden die Exil-Rheinländer mit besonderen Angeboten bei Laune gehalten. Am 11.11. um 11.11 Uhr geht es beispielsweise mit einer organisierten Straßenbahnfahrt dem Fasching, pardon Karneval, entgegen. Die Woche drauf ist dem Grünkohl gewidmet. Und jeden Montag und jeden Donnerstag gibt es von 18 bis 20 Uhr das After-Work-Kölsch für einen Euro.

Nur im Sommer zeigt sich das CIP von seiner bayerischen Seite: Dann können die Gäste draußen im Biergarten Platz nehmen. Statt einer Maß wird natürlich weiter Kölsch getrunken.

Winzererstr. 49a, 80797 München, Tel: 089/30667671, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8 bis 1 Uhr, Samstag 10 bis 1 Uhr, Sonntag von 16 bis 1 Uhr.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: