CO2-neutrales Wohnen:Warmgepumpt

Lesezeit: 1 min

GWG-Projekt nutzt Grundwasser als regenerative Energiequelle

Von Johannes korsche, Au

Die Wohnanlage der städtischen Wohnungsgesellschaft GWG München an der Lilienstraße 25 bis 49 zeigt vor allem eines: Das CO2-neutrale Wohnen ist heute schon möglich - und klappt sogar besser als ursprünglich erwartet. Zwischen 2011 und 2015 sanierte das städtische Tochterunternehmen den "Lilienhof" gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut. Das Ziel: Bei den 140 Wohnungen soll der Energiebedarf für Heizung und Warmwasser "mindestens 50 Prozent unter dem zulässigen Wert eines Neubaus" liegen, heißt es in einer Pressemitteilung der GWG. Zudem soll die benötigte Restwärme aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden. Der Abschlussbericht des Fraunhofer-Instituts zeigt nun, dass in den vergangenen zwei Jahren offenbar noch weniger Energie verbraucht wurde, als anfangs berechnet.

Für das Ziel der "CO2-neutralen Energieversorgung" wurde neben den Solaranlagen auf dem Dach eine "dreifache Wärmeschutzverglasung" und ein "Vakuumdämmsystem" an der Fassade verbaut, teilt die GWG mit. Zudem nutze eine sogenannte Wärmepumpe das Grundwasser als regenerative Energiequelle - "absolutes Neuland". Eine Wärmepumpe ähnele einem normalen Kühlschrank - nur dass die abgegebene Wärme des Motors nicht als Abfallprodukt verpufft, erklärt GWG-Sprecher Michael Schmitt. "Bei der Wärmepumpe allgemein kühlt man Grundwasser oder Luft ab - was keinen Nutzen hat aber auch nicht stört - und nutzt die Wärme für die Heizung." Für die Wohnanlage Lilienhof habe man speziell eine gasmotorisierte Wärmepumpe entwickelt. Der Gasmotor gewinne Energie deutlich effektiver als ein herkömmlicher Elektromotor, wie er beispielsweise in einem Kühlschrank verbaut ist. Zudem würden die entstehenden Abgase in den Heizungskreislauf eingespeist. Nach anfänglichen Problemen laufe die neu entwickelte Wärmepumpe seit Dezember 2015 störungsfrei. Für die GWG ein Schritt in Richtung CO2-neutrales Wohnen, denn durch die Wärmepumpe konnte bei dem Modellprojekt "am meisten Energie eingespart" werden, resümiert Schmitt.

© SZ vom 19.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: