Die Krux mit dem Clubbing besteht für Menschen jenseits der 40 ja darin, dass man bei allem Spaß am Tanzen oft nicht mehr so recht willens ist, sich die Nächte um die Ohren zu schlagen, um dann den folgenden Tag zwecks Aufladung der Energiereserven im Bett zu verbringen. Einen Ausweg aus dieser Misere bietet nun der Legal Club am Sendlinger Tor mit der neuen Reihe A.M. Club – Münchens 1. Early Bird Party.
Ante meridiem, das ist zwar just der Zeitraum, in dem man auch für gewöhnlich wieder aus dem Club herauskommt – nur steigt diese smoothe House-Sause eben erst (beziehungsweise schon) zwischen 6 und 9 Uhr morgens, und als Getränke werden Kaffee und frische Säfte gereicht. Die erste Ausgabe des A.M. Clubs, der sich an „Wake-up“-Partys orientiert, wie sie bereits in Köln oder Hamburg vor der Arbeit oder der Uni gefeiert werden, geht nun am Donnerstag, 27. März, an den Start. Fortsetzung folgt.

Münchner Ausstellung zur Farbe „Pink“:Von wegen Mädchenkram
In der Pasinger Fabrik stehen die Zeichen auf Pink. Doch welche politische Bedeutung hat die Farbe heute?
Einer, der sich auch im zarten Alter von 62 Jahren noch die Nächte hinterm DJ-Pult um die Ohren schlägt, ist tags darauf bei den Feierlichkeiten zum 20-Jährigen des kleinen Konzertclubs Ampere neben der Muffathalle zu erleben. Helmut Geier, besser bekannt als DJ Hell, hat hier bereits in den Nullerjahren regelmäßig zu seiner Bavarian Gigolo Night geladen. Anlässlich des Jubiläums gibt er dort nun mitsamt der Gigolo Night am 28. März ein Comeback, bei dem ihn auch der latent omnipräsente Schauspieler Lars Eidinger als DJ unterstützen wird.
Auf dünnem Eis zwischen Kitschalarm und Innovation ist wiederum der Franzose Leblanc unterwegs, der sich in grenzenlosem Selbstbewusstsein weder scheut, Carl Orffs berühmten Chorsatz „O Fortuna“ aus der Carmina Burana, noch Mozarts „Lacrimosa“ aus dessen Requiem technoid zu verwursten. Tatsächlich sind diese Interpretationen derart over the top, dass das Ganze schon wieder Spaß macht, doch ob Mozart und Orff sich als Dancefloor-kompatibel erweisen, wird sich erst bei Leblancs Set am 28. März im Pacha herausstellen.
Bei Adiel finden Techno und Weltmusik zueinander
Gleichermaßen versiert und kitschfrei geht indes die italienische DJ und Produzentin Alessia Di Livio aka Adiel zu Werke, die am 29. März im Blitz Club auflegt. Mit ihrem Label Danza Tribale hat die Römerin eine wunderbare Plattform für elektronische Musik geschaffen, die aus den gängigen House- und Technorastern herausfällt, was natürlich auch damit zu tun hat, dass ihre eigenen Produktionen das ebenfalls tun. So ist etwa ihr jüngster Track „Bolingo Malenbè“, der in Zusammenarbeit mit dem guineischen Sänger und Percussionisten Falle Nioke entstand, ein geschmackssicherer Beweis dafür, dass Techno und weltmusikalische Aspekte auf fruchtbare Weise zueinanderfinden können.
Bleibt mit ihrem Landsmann Marco Carola noch einer, der zu den erhabensten Figuren der elektronischen Musik zählt, weshalb er am 4. April im Pacha denn auch im Rahmen der prominenten „World League“-Reihe präsentiert wird. Ging sein Stern einst in der brodelnden neapolitanischen Techno-Szene der Neunziger auf, so ist der 50-Jährige heute so etwas wie die Lichtgestalt des Minimal-Techno, den er wie kein anderer mit der House Music zu verschmelzen versteht. Als Produzent dieses elegant entschlackten Sounds hat sich Carola mittlerweile ziemlich rar gemacht – als DJ ist er zum Glück jedoch noch immer unterwegs.