Was läuft an Shows?Wunderbare Galas von Cirque du Soleil und Leopoldini

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Es geht wieder rund beim Zirkus Leopoldini, hier Bela Bouchain bei einem turbulenten Sprung.
Es geht wieder rund beim Zirkus Leopoldini, hier Bela Bouchain bei einem turbulenten Sprung. (Foto: leopoldini)

Der Zirkus-Gigant aus Montreal kommt mit dem Begräbnis-Stück „Corteo“ in die Olympiahalle, und die Münchner Artistenschule sammelt für ihre überflutete Trainingshalle.

Von Michael Zirnstein

An Weihnachten vollbringen viele Menschen Wunder, jeder auf seine Weise. Der eine übersteht wundersam den Einkaufsbummel am Adventssamstag in der Fußgänger(kampf)zone, der andere rettet einen Zirkus. Im Advent 2023 war das, da brach das Zelt des Circus Roberto aus Dachau unter der Schneelast zusammen – kurz vor den wichtigen Weihnachtsshows. Aber Artisten helfen sich untereinander: Doro Auer, Direktorin von Leopoldini, der größten Artistenschmiede Münchens, telefonierte und fand Michi Kern, der die Robertos in seinem Kulturzelt „Neuperland“ unterschlüpfen und spielen ließ. Tja, und dieses Jahr hat es nun die Leopoldinis erwischt.

Grundwasser überflutete ihren Trainingssaal, die Turnhalle der Schwabinger Waldorfschule. Wieder machte Michi Kern den Weihnachtsmann: Er gab den 150 jungen Artisten seine Utopia-Halle zum Üben. Weil den Schaden aber keine Versicherung zahlt, war niemand bei den Leopoldinis zum Feiern zumute, Anlass hätte es gegeben: Der Verein hat heuer 20-Jähriges. Doro Auer hatte aber eine Idee und machte aus einer angedachten Geburtstags-Show eine „Leo-Benefizgala“ (Samstag, 23. November, 19 Uhr). Alle Einnahmen aus Spenden und 30-Euro-Tickets fließen (dummes Wort in dem Zusammenhang) in die Turnhalle (Tickets unter www.leogala.de).

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Ein Festival mit einer täglichen Filmshow, drei Zirkus-Kompanien, einem neuen Wege-Labyrinth und Clubstars auf der Silvester-Party – das hat Tollwood im Advent 2024 zu bieten.

Von Michael Zirnstein

Die Gäste tun der Zirkusschule, der Rudolf-Steiner-Schule und sich selbst etwas Gutes, denn die Gala verspricht ein Highlight zu werden, quasi Leopoldinissimo: Im Waldorf-Theater (Leo17) treten die Besten der Besten aus dem Leopoldini-Kosmos auf. Ehemalige Trainer (wie Sebastian Scheuthle von „Frei und Willig“, Michael Heiduk von „Pepe Arts“ oder Kolja Huneck, der ab 29. März 2025 sein Stück „Symbiosis“ auch in einem eigenen Zelt auf dem Mariahilfplatz zeigt) und Absolventen: Josefine Groß etwa studiert derzeit bei Circo Carampa in Madrid, Vally Weindl und Bela Bouchain in Rotterdam an der Codarts Artisten-Universität, die auch Lukas Brandl gemeistert hat. Der gewann dann 2022 den Grand Prix bei den Meisterschaften der Zauberkunst; von Dezember an ist er in der Hauptrolle in der zweiten Staffel der ZDF-Show-Geschichte-Serie „Der Palast“ (Regie: Uli Edel) zu sehen.

Wunder sind im Zirkus an der Tagesordnung, deswegen passt er so gut in die Weihnachtszeit. Auf Tollwood zeigen in diesem Winter gleich drei Kompanien bei einem „Festival du Cirque“ Erstaunliches: Circo Zoé zunächst mit „Deserance“ poetisch (26. November bis 8. Dezember), dann Circa mit „Humans 2.0“ tänzerisch (12. bis 14. Dezember) und schließlich The Seven Fingers aus Montreal mit einer „Romeo und Julia“-Duell-Show athletisch (17. bis 22. Dezember).

Ein Akrobat unter Engeln - das ist die Story von "Corteo" in der Olympiahalle.
Ein Akrobat unter Engeln - das ist die Story von "Corteo" in der Olympiahalle. (Foto: Maja Prgomet)

Und auch der Marktführer des Cirque Nouveau gibt ein Gastspiel in München: Der Cirque du Soleil aus Kanada zeigt diesmal seinen Klassiker „Corteo“ auf einer drehbaren Bühne in der Olympiahalle: Das Stück handelt von einem Clown, der zwischen Himmel und Erde inmitten von Engeln sein eigenes Begräbnis beobachtet. Natürlich hat Regisseur Daniele Finzi Pasca (Olympia-Abschlussfeiern Turin und Sotschi) Wunderbares eingebaut, etwa eine Tanznummer an Heliumballons (18. bis 22. Dezember).

Am Rande sei erwähnt, welche weiteren Shows beispielsweise in der Olympiahalle laufen: die „größte Thriller-Lesetour der Welt“ von und mit Sebastian Fitzek (23. November) oder Nizar & Shayan mit ihrem Live-Podcast „Die Deutschen“ (27. November). Also womit man heutzutage Münchens größte Halle vollbekommt, darüber darf man sich schon wundern.

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