Christbaum am Marienplatz:"Guad schaugst aus"

Zwischen Rathausdach und Frauentürmen biegt sich seit heute Morgen der Wipfel des Münchner Christbaums im Herbstwind.

Agnes Fazekas

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Da steht er wieder - der Münchner Christbaum auf dem Marienplatz "Gut schaugst aus", befindet Tourismus-Chefin Gabriele Weishäupl (auf dem Bild links). Die Christbaum-Spende hat eine lange Tradition in München. Die diesjährige Fichte wuchs in den Wäldern Bad Reichenhalls zu ihrer beeindruckenden Größe von 27 Metern heran. "Ein schneidiger Baum", findet auch Reichenhalls Oberbürgermeister Herbert Lackner (rechts).Nach dem Motto der 850-Jahrfeier soll die Baumspende "Brücken schlagen" zwischen der Landeshauptstadt und der Stadt Bad Reichenhall am "süd-östlichsten Zipfel Bayerns", erklärt Lackner. Dabei besteht die historische Verbundenheit zwischen den Städten schon viel länger: Bad Reichenhall leistete mit dem Zoll für das weiße Gold als "Salzstadt" einen wichtigen Beitrag zur Gründung und zum wirtschaftlichen Aufschwung Münchens.Der Winter 2018 soll die Städte noch enger zusammenbringen - schuld ist ein anderes weißes Pulver, für welches das Berchtesgadener Land bekannt ist. Reichenhall will gemeinsam mit München Austragungsort für die Winterolympiade sein.

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Bergsteigen auf dem MarienplatzHier geht es 27 Meter steil hinauf für die offiziellen Christbaum-Dekorateure: 4,6 Tonnen wiegt der Berg von Baum mit dem sich Bad Reichenhall dieses Weihnachten vor dem Münchner Ratshaus präsentiert.

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Akribisch geplanter TransportSeit gestern Mitternacht war die gewaltige Fichte unterwegs. Für den Transport wurde sie allerdings auf ein Bündel von 4,30 Meter Höhe und 4,50 Meter Breite komprimiert. So ließen sich problemlos auch die Münchner Unterführungen passieren. Die Übergabe durch das Bauamt Bad Reichenhall an die Münchner Polizei fand heute um 4 Uhr in Giesing statt.Die Fahrt zog sich so lange hin, da der Transporter nicht schneller als 50 Stundenkilometer fahren sollte, um die Fichte vor dem Fahrtwind zu schützen.

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Gut angekommenOberbürgermeister Lackner sagt: "Lassen Sie sich doch mal eng eingeschnürt vier Stunden auf der Autobahn transportieren. Dann sind Sie auch nimmer so frisch." Seine bayerische Fichte hat den Transport allerdings bemerkenswert gut überstanden und sonnt sich jetzt unter dem blauen Münchner Himmel.

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Liegt hier nicht ein Hauch von Salz in der Luft?Tourismus-Chefin Weishäupl ist sich sicher, dass mit dem Baum auch der ehemals so wertvolle Salzgeruch nach München geweht wurde. Der Feuerwehrmann scheint die Brise zwischen Baum und Rathausdach jedenfalls zu genießen.

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Begehrte BaumspendeIn luftiger Höhe von fast 30 Metern wird mit dem Schmücken begonnen: Zwei Hubsteiger von Bauamt und Feuerwehr teilen sich die Arbeit. Die Gemeinden reißen sich darum, der Stadt München den Christbaum zu spenden. Die Liste mit den zukünftigen Weihnachtsbaum-Partnern reicht bis ins Jahr 2017.

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Die gute Stube Münchens"Ein geschmückter Baum gehört in jede gute Stube", findet Gabriele Weishäupl, überlässt die Dekoration aber lieber den Herren vom Bauamt. Nachdem der Baum dann im neuen Jahr von Schmuck und vertrockneten Zweigen befreit worden ist, darf er vielleicht noch einen zweiten Frühling erleben - als Maibaum in einem der Stadtviertel.

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Auge in Auge mit der Christbaum-SpitzeDie Herren in der Hubsteiger-Kabine scheinen die Spitze der kapitalen Fichte zu inspizieren - Hauptsache sie ist noch dran. Münchner Tourismus-Chefin Weishäupl erinnert sich: "Das war nicht immer so." Es habe Jahre gegeben, da sei der Weihnachtsbaum schon beim Fällen abgebrochen, ganz ohne Äste geliefert worden oder einmal auch nur mit stark gestutzten Zweigen.Da sei der Baum der Autobahnpolizei zu breit gewesen - schließlich mussten sich die Münchner dann mit einem Ersatzbaum aus dem Forstenrieder Park behelfen.Auch eine - von der Presse - als "Ekelfichte" diskreditierte Schenkung habe es einmal gegeben, ärgert sich Weisshäupl über die ungerechte Schmähung der großzügigen Spender.

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"Alpenstoff" und "Höllenbach-Beisserl"Während Feuerwehrmänner und Bauarbeiter noch einige Stunden am Schmücken sind, werden im Schatten des neuen Christbaums die letzten Vorbereitungen für die Eröffnung des größten Münchner Christkindl-Marktes getroffen.Als Gegenleistung für die "umfangreiche" Spende darf die Stadt Bad Reichenhall die Müncher mit bayerischen Schmankerln vom Tourismus-Angebot im Berchtesgadener Land überzeugen: Es gibt zum Beispiel das Pils "Alpenstoff" und die Würste "Höllenbach-Beisserl".

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3300 KerzenNoch sind lange nicht alle Kerzen an den Zweigen der Fichte befestigt. Die ganze Pracht des Berchtesgadener Christbaums wird sich wohl erst in den Abendstunden zeigen, wenn der Baum im Glanze von 3300 Lichtern erstrahlt.Fotos und Text: Agnes Fazekas

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