Champions League:Was Sie über das Finale dahoam wissen müssen

Champions League: Aufbau der Großleinwände für das Public Viewing auf der Theresienwiese. Dort können 42.000 Fußballfans das Champions-League-Finale verfolgen.

Aufbau der Großleinwände für das Public Viewing auf der Theresienwiese. Dort können 42.000 Fußballfans das Champions-League-Finale verfolgen.

(Foto: Robert Haas)

"Bitte helfen Sie uns, Enttäuschungen zu vermeiden": Der FC Bayern bittet Fans, auch im Falle eines Sieges im Finale der Champions League am Sonntag nicht zum Flughafen zu fahren. Die Stadt München ist auf zehntausende Fans bei den beiden Public Viewings vorbereitet. In London wird sie von Dieter Reiter vertreten - OB Christian Ude weilt auf einer anderen Insel.

Von Christina Schönstetter, Dominik Hutter und Susi Wimmer

Ob es am Ende überschäumenden Jubel geben oder ob sich triste Katerstimmung breitmachen wird, muss sich noch zeigen. Aber während das Finale läuft, ist Feierlaune auf jeden Fall garantiert. Zehntausende Münchner werden zum Public Viewing pilgern, an den größten Veranstaltungsorten auf der Theresienwiese und in der Allianz Arena laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.

"Es wird alles fertig", beruhigt Alexander von Spreti, Presseverantwortlicher beim Public Viewing auf der Theresienwiese. Drei große Leinwände sind angeliefert, auf denen mehr als 42.000 Fußballfans das Spiel verfolgen können, Essensverkauf und Getränkeversorgung sind organisiert.

Genau geplant ist auch die Rückkehr des FC Bayern am Sonntag. Von Feierlaune ist dort aber wenig zu spüren. Der Verein bleibt dabei: Auch wenn die Bayern gewinnen, wird es keine Feier nach der Rückkehr geben. "Vom Flughafen geht es für Mannschaft, Trainer, Betreuer und Verantwortliche direkt nach Hause", heißt es offiziell beim FC Bayern. Es mache "keinen Sinn", zum Flughafen zu kommen, weil die Mannschaft nicht zu sehen sein werde. "Bitte helfen Sie uns, Enttäuschungen zu vermeiden", appelliert der Verein an die Medien.

Christian Ude weilt auf Mykonos

"Direkt nach Hause" kann allerdings alles Mögliche heißen, das werden sich unter Umständen auch gratulationswillige Fans denken. Die Busse, die den Bayern-Tross auf dem Flugfeld abholen, werden vermutlich nicht jeden einzelnen Fahrgast zu Hause abliefern, sondern einen zentralen Ort ansteuern. Naheliegend wären die Allianz-Arena oder die Bayern-Zentrale in der Säbener Straße. Und natürlich ist auch eine intime Mannschaftsfeier an einem geheimen Ort nicht ausgeschlossen, von dem die Bayern hoffen müssen, dass er nicht von einem Kellner ausgeplaudert wird.

Laut Polizei sind die Arena sowie die Theresienwiese für das Public Viewing bereits ausverkauft. Wer nach Fröttmaning fährt, sollte genügend Zeit mitbringen, weil die U-Bahn zum Stadion nicht fährt und stattdessen Shuttle-Busse eingesetzt werden. Pyrotechnik ist bei beiden Großveranstaltungen ebenso verboten wie das Mitbringen von Gläsern und Flaschen. Die Polizei empfiehlt festes Schuhwerk - und allen Verkehrsteilnehmern gute Nerven, so es am Samstag auf der Leopoldstraße zu spontanen Jubelfeiern kommen sollte.

Wie viele andere auch, wird Christian Ude das große Spiel auf einer Insel verfolgen. Allerdings zieht es den Oberbürgermeister nicht ins wettertechnisch volatile England. Ude wird, obwohl vom FC Bayern eingeladen, nicht nach London fahren, sondern er ist im Urlaub auf Mykonos.

Von der Stadt München wird Wirtschaftsreferent Dieter Reiter im Wembley Stadion sein. Zwei weitere Mitglieder der Münchner Delegation haben sich ihre Einladung nach London hart verdient: Lorin Maazel, Chefdirigent der Münchner Philharmoniker und Intendant Paul Müller. In einem eigens komponierten Ständchen hat das Orchester an die Bayern appelliert, den "Henkelpott" nach München zu holen.

70 bis 80 Regenwahrscheinlichkeit

Fußballfreundlich gibt sich die Deutsche Bahn. Damit die Fans zu den vielen Public-Viewing-Veranstaltungen kommen, setzt die S-Bahn München mehr Züge mit mehr Plätzen ein. Bis Betriebsschluss halten die Bahnen den 20-Minuten-Takt, zudem fahren die Nachtschwärmerzüge zwischen zwei und drei Uhr ausnahmsweise bis zur Endstation. Trotzdem kündigt Norbert Kim von der DB Regio Bayern bereits jetzt Verspätungen an. Wegen der vielen Unwägbarkeiten werde es wohl "nicht zu jeder Zeit ausreichende Fahrzeugkapazitäten" geben.

Züge, Leinwände, Party - alles ist perfekt organisiert in München. Nur das Wetter dürfte auch hartgesottene Fans auf die Probe stellen: Etwa sieben Grad verkündet die Vorhersage, dazu eine Regenwahrscheinlichkeit von 70 bis 80 Prozent. Regenponchos empfiehlt deshalb Alexander von Spreti den Besuchern auf der Theresienwiese. Kleine Regenschirme wären zwar erlaubt, sind aber ungünstig. "Wenn ein paar Tausend Leute ihre Schirme aufspannen, dann sieht man nichts mehr", sagt von Spreti.

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