Callcenter-Kriminalität:Betrüger schwatzen Opfer 17 000 Euro ab

Zuckerbrot und Peitsche: Mit dieser Strategie haben von der Türkei aus operierende Callcenter-Betrüger einem 66 Jahre alten Thalkirchner über Wochen einen fünfstelligen Geldbetrag abgenommen. Die Täter gaukelten ihrem Opfer einen Gewinn aus einem Preisausschreiben vor - zunächst war von 36 000 Euro die Rede, dann sogar von 136 000. Der erste Anrufer, ein angeblicher Bankmitarbeiter, erwähnte aber auch "Beitragsrückstände" und drohte mit Strafzahlungen und Kontopfändungen. In dieselbe Kerbe schlug dann ein weiterer Anrufer, der sich als Anwalt einer Berliner Kanzlei ausgab. Der Mann machte Druck: Bei sofortiger Zahlung versprach er immerhin einen großzügigen Rabatt. Mit dieser Masche brachten die Betrüger den Münchner dazu, zwischen Anfang Februar und Ende März insgesamt 17 000 Euro auf ein Bankkonto in der Türkei zu überweisen. Erst als ihm die Sache gar zu verdächtig vorkam, wandte sich das Opfer an eine - diesmal echte - Münchner Anwaltskanzlei. Und die riet ihm zu dem, was er am Besten von Anfang an gemacht hätte: sofort die Polizei zu verständigen. Die Ermittlungen hat die "Arbeitsgruppe Phänomene" der Kriminalpolizei aufgenommen.

© SZ vom 05.04.2019 / bm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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