In der Münchner Gastroszene scheint es ein weitverbreiteter Trend zu sein, Cafés und Restaurants wohlklingende Frauennamen zu verpassen. Auf der Liste, die sich noch lange weiterführen ließe, stehen unter anderem Tante Emma, Franca, Lilly, Jasmin, Theresa, Ella im Lenbachhaus oder die Trattoria Marta. Letztere befindet sich am Schwabinger Tor und hat seit Mai eine neue Nachbarin: Das Café Lisa liegt direkt gegenüber der Trattoria und führt dort nicht nur die Tradition der Frauennamen, sondern auch die der hippen Neu-Schwabinger Atmosphäre und der dazu passenden Preise fort.
Von außen wirkt das Lisa eher unauffällig, der Haupteingang liegt im Innenhof der Anlage, weshalb es für Passanten von außen nicht gleich auffindbar ist. Denn der schmale Schriftzug, der an dem grauen Betonblock angebracht ist, in dem sich das Lisa befindet, ist von der Leopoldstraße aus beinahe nicht zu sehen. Vor dem Café sind einige Tische aufgestellt, hübsch dekoriert mit roten Schnittblumen, die sich auch im Inneren des Cafés wiederfinden.
Dominiert wird der Innenraum von einer großen Theke, samt Vitrine, hinter der zwei freundliche junge Frauen sich um die Belange der Gäste kümmern. Bestellt wird am Tresen. Es gibt ein paar kleine runde Tische sowie einige lange Hochtische, die entlang der Fensterfronten aufgestellt sind. Dazu schlichte, aber elegante Stühle, die Wände und Theke sind mit einer Holzoptik versehen und über eine schmale Treppe sind im oberen Teil des Cafés weitere Sitzplätze zu finden.
Was gibt es und was kostet es?
Die Auswahl im Lisa ist vergleichsweise klein, dafür ist für jede Tageszeit etwas Passendes dabei. Neben Frühstücksvariationen wie Chiapudding mit Obst (5,90 Euro) oder Früchtemüsli mit Joghurt (6,50 Euro) gibt es auch eine Auswahl an Croissants etwa mit Frucht-, Schoko- oder Pistazienfüllung (3,30 bis 3,50 Euro).
Wer es lieber herzhaft mag, bekommt die Croissants auch belegt (4,90 Euro) oder nimmt gleich eines der knusprigen Baguettes, zum Beispiel mit Tomate-Mozzarella, Thunfisch oder Putenbrust (ab 6 Euro). In der Vitrine gibt es zudem eine große Auswahl hausgemachter Kuchen, Törtchen und Muffins (5,90 bis 7,20 Euro) und Bananenbrot (4,30 Euro). Auf Wunsch werden auch Salate zubereitet, je nach Saison stehen drei Variationen zur Auswahl (ab 9,90 Euro). Eine ausgefeilte „Frühstückskarte“ gibt es derzeit nicht, ist jedoch in Planung, versprechen die Inhaber Sebastian Scheffer und Vitali Badlo.
Der Kaffee kommt von der Rösterei Dinzler und schmeckt hervorragend. Den kleinen Cappuccino gibt es für 3,90 Euro. Was natürlich in einem Schwabinger Café auf keinen Fall fehlen darf, sind der Chai Latte (4,50 Euro) sowie dessen Nachfolger – und aktuell wohl Platz eins unter den Hipster-Kaffeealternativen – Matcha Latte (4,90 Euro). Das giftgrüne Getränk wird mit geschickter Barista-Kunst Instagram-tauglich aufbereitet und natürlich gibt es diverse Milchalternativen (und Wlan).
Den Vitaminkick liefern frischgepresste Säfte (ab 3,90 Euro) und Smoothies (6,90 Euro) mit motivierenden Namen wie „Powerkick“, bestehend aus Spinat, Kiwi, Avocado und Banane, oder „Kraftpaket“, dem neben Matcha, Avocado, Spinat und Kokosmilch noch pflanzliches Proteinpulver zugesetzt ist. Wer sich sein Getränk mitnehmen und der Umwelt dabei etwas Gutes tun möchte, kann den To-go-Becher aus Keramik für zwölf Euro dazukaufen.
Wen trifft man dort?
Im Café Lisa treffen sich Freunde und Freundinnen, Studierende mit Laptop oder Menschen, die sich in ihrer Mittagspause einen Salat abholen. Für einen netten Frühstücks- oder Brunchplausch mit Croissants und Sandwiches lohnt sich der Besuch auf jeden Fall. Was den Nachmittags-Kuchen betrifft, bieten sich in München – sowohl geschmacklich als auch preislich – wohl bessere Alternativen. Dennoch: In der langen Reihe weiblich benannter Gastronomiebetriebe in München muss sich das Lisa auf keinen Fall verstecken.
Café Lisa, Leopoldstraße 154, 80804 München, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag 9 bis 19 Uhr, Telefon: 089 89056729