So viel Geld und Beton dürfte wohl noch nie auf diese Region ausgeschüttet worden sein: Wenn wirklich alles gebaut wird, was Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) in den neuen Verkehrswegeplan hat schreiben lassen, wird nahezu jedes Autobahnteilstück zwischen Wörthsee im Westen, dem Flughafen im Norden und Brunnthal im Süden erweitert oder saniert. Es ist ein gigantisches Investitions- und Ausbauprogramm, das mittelfristig den Verkehrsinfarkt im Großraum München verhindern soll - ihn aber langfristig beschleunigen wird.
Klar: Ein Ausbau an neuralgischen Stellen des Autobahnrings und seiner Zubringerstrecken muss sein. 170 000 Autos täglich werden wohl im Jahr 2020 über die A 99 fahren. Und schon heute ist die Dreiviertelstunde Wartezeit vor dem Allacher Tunnel fester Bestandteil der Freizeitgestaltung von Tausenden Pendlern. Sie alle werden Alexander Dobrindt hochleben lassen. Die Freude über freies Fahren wird freilich nicht lange anhalten. Denn neue, bessere Straßen werden auch wieder neuen Verkehr anziehen.
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Hinten lange ein Hühnerhaufen, vorne mit letztem Willen: Mit einem enormen Kraftakt erreichen die Bayern durch ein 4:2 nach Verlängerung gegen Juventus Turin das Viertelfinale.
Der Nahverkehr braucht den Ausbau, nicht die Autobahnen
Deshalb braucht München noch dringender als einen lückenlosen acht- bis zehnspurigen Autobahnring ein vernünftiges Ausbaukonzept für den öffentlichen Nahverkehr. Es ist ja ein Irrsinn: Selbst mit Stau im Allacher Tunnel sind Pendler aus dem Münchner Westen mit dem Auto oft schneller am anderen Ende der Stadt, als wenn sie mit der S-Bahn fahren würden.
Solange das so ist, werden die Straßen nie breit genug sein können. Der Fokus muss noch viel stärker auf der Vermeidung des Autoverkehrs liegen, nicht auf dessen Förderung. Ein neuer S-Bahn-Tunnel ist dafür zwingend nötig, reicht aber nicht. Es braucht mehr Strecken für Bahn und Tram, mehr Ideen für neue Tarif- und Mobilitätssysteme. Selbst Dobrindts Milliarde für die Autobahnen ist sonst nicht genug.