Alle Entwicklungen im Newsblog:
Barbara Galaktionow
So haben die Münchner bei der Bundestagswahl gewählt (vorläufiges Ergebnis)
Zweitstimmen:
CSU 23,8 Prozent (-6,2)
SPD 19,0 Prozent (+2,8)
Grüne 26,1 Prozent (+8,8)
FDP 13,7 (-0,5)
AfD 4,5 Prozent (-3,8)
Linke 4,1 Prozent (-4,2)
Freie Wähler 2,6 Prozent (+1,5)
Sonstige 6,3 Prozent (+1,6)
Direktmandate:
München-Nord: Bernhard Loos (CSU)
München-Ost: Wolfgang Stefinger (CSU)
München-Süd: Jamila Schäfer (Grüne)
München West/Mitte: Stephan Pilsinger (CSU)
CSU 23,8 Prozent (-6,2)
SPD 19,0 Prozent (+2,8)
Grüne 26,1 Prozent (+8,8)
FDP 13,7 (-0,5)
AfD 4,5 Prozent (-3,8)
Linke 4,1 Prozent (-4,2)
Freie Wähler 2,6 Prozent (+1,5)
Sonstige 6,3 Prozent (+1,6)
Direktmandate:
München-Nord: Bernhard Loos (CSU)
München-Ost: Wolfgang Stefinger (CSU)
München-Süd: Jamila Schäfer (Grüne)
München West/Mitte: Stephan Pilsinger (CSU)
Katja Schnitzler
14 Münchner für Berlin
Sie haben es geschafft - wer nun aus München in den Bundestag einzieht:
Katja Schnitzler
So wurde rund um München gewählt
Die Prognosen für die Region stimmten: In den Landkreisen rund um München hat die CSU souverän alle Direktmandate geholt. Trotzdem jubelten auch Anhänger von SPD und Grünen bei den Wahlpartys.
Barbara Galaktionow
Drei für die CSU - aber eines für die Grünen
In den vier Münchner Wahlkreisen liefern sich CSU und Grüne zum Teil ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Direktmandate - vor allem im Münchner Westen entscheiden am Ende nur wenige Stimmen. Ein Überblick über die Ergebnisse in München:
Katja Schnitzler
Eine Stadt ergrünt
In München haben alle Parteien verloren bei dieser Bundestagswahl – selbst wenn sie gewonnen haben, schreibt SZ-Autor René Hofmann:
Ingrid Fuchs
Enttäuschung bei der Linken - stabile Liberale
Bei der Linken hat sich am Wahlabend Ernüchterung breitgemacht: Nur 4,1 Prozent konnte die Partei in München nach derzeitigem Stand erreichen, das sind 4,2 Prozentpunkte weniger als vor vier Jahren. Woran das liegt? Man darf wohl vermuten, dass viele Menschen, die keine Lust auf Armin Laschet hatten, ihre Stimme strategisch vergeben haben. Davon hat die SPD ein bisschen profitiert und kommt nun auf 19 Prozent (plus 2,8 Prozentpunkte) und die Grünen haben nun was zum Feiern. Das Ergebnis für die AfD ist in München um 3,8 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent gesunken. Die FDP bleibt quasi stabil bei 13,7 Prozent.
Ingrid Fuchs
Grüne auch stärkste Kraft in München
Die Grünen haben bei dieser Bundestagswahl gleich doppelten Grund zum Jubeln: Neben dem ersten grünen Direktmandat, das an Jamila Schäfer geht, darf sich die Partei auch noch darüber freuen, stärkste Kraft in München zu sein. Sie liegen am späten Abend bei 26,1 Prozent der Zweitstimmen - was einem satten Plus von 8,8 Prozentpunkten entspricht. Die CSU stürzt um 6,2 Prozentpunkte auf 23,8 Prozent ab. Das dürfte trotz drei schwarzer Direktmandate eine ganz schöne Ernüchterung sein.
Barbara Galaktionow
CSU-Politiker Loos holt München-Nord
Auch im Münchner Norden gibt es ein vorläufiges Ergebnis: Danach setzt sich der Christsoziale Bernhard Loos gegen die Grüne Doris Wagner durch. Er erreicht 25,7 Prozent der Stimmen, Wagner 24,2.
Katja Schnitzler
Jamila Schäfer holt erstes Direktmandat für die Grünen in Bayern
Im Münchner Süden ging das Direktmandat seit 1976 fast immer an die CSU. Doch nicht bei dieser Wahl: Jamila Schäfer sichert sich den Platz im Bundestag. Sie ist noch keine 30, hat aber schon eine erstaunliche Karriere als Berufspolitikerin hingelegt: Seit 2018 ist sie stellvertretende Bundesvorsitzende der Grünen, ihr Schwerpunkt ist die Koordination grüner Politik im europäischen und internationalen Rahmen. Flucht, Migration, Arbeit gegen Rechtsextremismus, das sind ihre Themen. Hier lesen Sie das SZ-Wahlkampfporträt.
Friedrich Bungert
Barbara Galaktionow
Zwei der vier Direktmandate gehen an die CSU
In zwei Münchner Wahlkreisen steht das vorläufige Ergebnis nun schon fest: In München-Ost setzt sich Wolfgang Stefinger (CSU) mit fast zehn Prozentpunkten mehr vor seiner schärfsten Konkurrentin Vaniessa Rashid von den Grünen durch. In West-Mitte besiegt Stephan Pilsinger (ebenfalls von der CSU) mit einem knappen Vorsprung von 0,1 Prozentpunkten den Grünen Dieter Janecek. In den anderen beiden Wahlkreisen dauert die Auszählung der letzten Stimmen noch an.
Philipp Crone
Grüner Dieter Janecek: Resignation im Backstage
Im Backstage, wo sich Dieter Janecek mit seinen Unterstützern und Wahlhelfern trifft, läuft mittellaute Tanzmusik zu statischen Politikern auf der Leinwand. Janecek hadert, er liegt im Rennen um das Direktmandat in München West/Mitte knapp hinter Stephan Pilsinger von der CSU zurück. Janecek betont dann eben die Erfolge: "München ist eine grüne Stadt", sagt er, und er habe mit diesem knappen Ergebnis auch eine Marke gesetzt. Dann schmilzt der Vorsprung auf nur noch 0,2 Prozent, noch ein Bezirk ist offen, und Janecek sagt resigniert: "Wahrscheinlich wird es am Ende 0,1."
Handy-Ticker im Blick: Dieter Janecek mit rotem Shirt im Backstage. Friedrich Bungert
Katja Schnitzler
Jamila Schäfer liegt vor der CSU – und holt wohl das erste grüne Direktmandat in Bayern
Im Wahlkreis München-Süd bahnt sich eine kleine politische Sensation an: Noch sind von 216 Gebieten nur zwei Gebiete nicht ausgezählt, aber die Grüne Jamila Schäfer liegt mit 27,4 Prozent vor Michael Kuffer, CSU, mit 26,7 Prozent - er hat sie schon angerufen und ihr gratuliert. Die stellvertretende Bundesvorsitzende der Grünen wurde das erste Direktmandat für die Grünen aus Bayern holen.
Sebastian Krass
Münchens CSU-Chef Eisenreich: "Der Wahlkampf der Union war insgesamt nicht gut"
Seit zwei Monaten ist Bayerns Justizminister Georg Eisenreich auch Bezirksvorsitzender der CSU München. Nun muss er zum ersten Mal ein Ergebnis seines Verbandes erklären, und es ist, was die Zweitstimmen angeht, kein gutes: 23,8 Prozent (Stand 21:41 Uhr) würden ein Minus von 6,2 Prozentpunkten bedeuten. Nach den Landtags-, Europa- und Kommunalwahlen rutscht die CSU damit auch bei der Bundestagswahl auf den zweiten Platz hinter den Grünen (derzeit 26 Prozent). "Der Wahlkampf der Union war insgesamt nicht gut", analysiert Eisenreich, "und kein Bezirksverband der CSU kann sich von so einem bundesweiten Trend abkoppeln. Es gab eine Reihe von Fehlern, wir haben Chancen verpasst. Aber die Aufholjagd in den letzten Wochen, insbesondere nach dem CSU-Parteitag, war stark."
Aber wie bewertet Eisenreich das aus Sicht seines Verbandes? "Die CSU ist die starke bürgerliche Kraft in München", sagt er. Und unter seiner Führung werde die Partei in den nächsten zwei, drei Jahren "ihre Programmatik weiterentwickeln, ohne den Markenkern aufzugeben". Aber kommt die CSU damit auch wieder auf den ersten Platz? "Ja", sagt Eisenreich, "bei der Landtagswahl 2023 werden wir münchenweit vor den Grünen liegen."
Ein Lichtblick sind für ihn die Wahlkreisergebnisse. Um kurz vor 22 Uhr sieht es ganz so aus, als würde die CSU drei von vier Wahlkreisen in München verteidigen, nur der Süden geht wohl an die Grünen. "Es ist ein großer Erfolg für uns, wenn wir in einer Großstadt drei von vier Kreisen gewinnen", so Eisenreich.
Aber wie bewertet Eisenreich das aus Sicht seines Verbandes? "Die CSU ist die starke bürgerliche Kraft in München", sagt er. Und unter seiner Führung werde die Partei in den nächsten zwei, drei Jahren "ihre Programmatik weiterentwickeln, ohne den Markenkern aufzugeben". Aber kommt die CSU damit auch wieder auf den ersten Platz? "Ja", sagt Eisenreich, "bei der Landtagswahl 2023 werden wir münchenweit vor den Grünen liegen."
Ein Lichtblick sind für ihn die Wahlkreisergebnisse. Um kurz vor 22 Uhr sieht es ganz so aus, als würde die CSU drei von vier Wahlkreisen in München verteidigen, nur der Süden geht wohl an die Grünen. "Es ist ein großer Erfolg für uns, wenn wir in einer Großstadt drei von vier Kreisen gewinnen", so Eisenreich.
Anna Hoben
Oberbürgermeister Reiter: "Schade, dass wir in München kein Direktmandat holen konnten"
Am späten Abend meldet sich Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) noch einmal schriftlich zu Wort. "Trotz der großen Freude über den sich immer deutlicher abzeichnenden Sieg für Olaf Scholz und die SPD ist es schade, dass wir in München kein Direktmandat holen konnten und auch im Vergleich zu 2017 nur ganz leicht bei den Zweitstimmen zulegen konnten." Das müsse im Nachgang analysiert werden, so Reiter. Für ihn sei aber auch klar: "Entscheidend ist das tolle Gesamtergebnis der SPD und von Olaf Scholz."
Franz Kotteder
Bei der SPD hat vielleicht noch Florian Post eine Siegchance
Claudia Tausend sieht ihre Niederlage im Münchner Osten gelassen: "Den Wahlkreis haben wir, glaube ich, zuletzt in den Siebzigerjahren gewonnen." Insgesamt sei es natürlich enttäuschend, "dass es wahrscheinlich nicht für ein Direktmandat in der Stadt reicht". Gegen 21 Uhr hat am ehesten noch Florian Post im Münchner Norden eine Chance darauf, seinen Wahlkreis zu gewinnen. Aber mit dem kann der Rest der Münchner SPD inzwischen nicht mehr so gut. Claudia Tausend hat mal zu Beginn ihrer Bundestagszeit in einer Abgeordneten-WG mit ihm gewohnt. Am Wahlabend aber hat er seine eigene Wahlparty im Franziskaner bei der Oper. "Ich kann nur spekulieren", sagt Tausend, "was er machen wird, falls er wiedergewählt wird." In der Polit-Metaphorik sagt man dazu wohl: Tischtuch zerschnitten.
