Neuperlach:Warten auf ein Bürgerhaus

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Dauerbaustelle: Am Hanns-Seidel-Platz wird fleißig gewerkelt, bisher kam die Kultur dort zu kurz. (Foto: Florian Peljak)

Im Münchner Osten wird wieder einmal ein Kulturzentrum angekündigt. 2023 soll es am Hanns-Seidel-Platz bezogen werden, wenn auch vorerst nur als ein Interimsgebäude.

Von Patrik Stäbler

Bei einem seiner vielen Auftritte als Gast des mittlerweile aufgelösten Kulturkreises Ramersdorf-Perlach hat der Musiker Hans Well einmal ein selbst komponiertes Lied über den "hippsten Stadtteil vom Münchner Land" gesungen - nämlich Neuperlach. Unter anderem heißt es darin: "Wo ma de Kinder die Ewigkeit so erklärt: Des ist dann, wenn amoi a Bürgerzentrum baut werd."

Tatsächlich warten die Menschen in Neuperlach - aller Ankündigungen aus dem Rathaus zum Trotz - inzwischen seit vielen Jahrzehnten darauf, dass am Hanns-Seidel-Platz das versprochene Kultur- und Bürgerhaus errichtet wird. Immerhin: Im kommenden Jahr soll dort wieder einmal ein Provisorium entstehen. Die zugehörige Ausschreibung werde demnächst veröffentlicht, berichtete Kurt Damaschke (SPD) im Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach (BA). Das Ziel sei es, im Januar einen Siegerentwurf zu küren, sodass das Interims-Bürgerhaus Mitte 2023 bezogen werden könne. "Es soll ein Treffpunkt für den Stadtteil werden", sagte Damaschke, der als BA-Vertreter der Arbeitsgruppe Hanns-Seidel-Platz angehört, die mit der Planung des Provisoriums betraut ist. "Was wir dort brauchen, ist vor allem ein Ort für kulturelle Veranstaltungen und Vereinstreffen."

Im Frühjahr 2027 soll mit dem Bau eines richtigen Kulturzentrums begonnen werden

Die Zwischennutzung im Norden des Hanns-Seidel-Platzes ist Teil des Großprojekts einer Stadtsanierung von Neuperlach und wird auch vom bayerischen Sonderfonds "Innenstädte beleben" gefördert. Geplant sei, dass der Interimsbau drei Jahre lang bis Herbst 2026 bestehen bleibe, sagte Damaschke. "Danach wird er abgeräumt, damit im Frühjahr 2027 mit dem Bau des richtigen Bürgerhauses begonnen werden kann." Dass man dies seitens der Stadtverwaltung weiterhin beabsichtige, sei in der Arbeitsgruppe bekräftigt worden, berichtete der SPD-Lokalpolitiker.

Wobei sich dessen BA-Kollege, der Vorsitzende Thomas Kauer (CSU), in der Sitzung einen bissigen Kommentar nicht verkneifen konnte. Er bewundere Damaschkes Mut, sagte Kauer mit Blick auf die schier unendliche und an Enttäuschungen reiche Historie der Planungen für ein Bürgerzentrum in Neuperlach. "Dass du dich noch traust, im Zusammenhang mit dem Kultur- und Bürgerhaus Jahreszahlen in den Mund zu nehmen."

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