Bürgerentscheid zum Flughafenausbau:Münchner stoppen dritte Startbahn - Ude gratuliert Gegnern

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Unerwartet deutliches Votum gegen den Flughafenausbau: Alle Stimmbezirke sind ausgezählt, die Münchner haben den geplanten Bau der dritten Startbahn gestoppt. Die Flughafengesellschaft bedauert das Nein, OB Ude will das das Ergebnis akzeptieren - und warnt vor Trickserien.

Sensation in München: Die dritte Startbahn am Flughafen Franz Josef Strauß kann nicht wie geplant gebaut werden. Bei einem Bürgerentscheid in der Landeshauptstadt stimmte die Mehrheit der Wähler gegen das umstrittene Milliardenprojekt. Bei der Stichfrage liegen die Gegner nach Auszählung aller Stimmbezirke bei 54,3 Prozent, die Befürworter kommen nur auf 45,7 Prozent.

Der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude im Kreisverwaltungsreferat. Er erklärte, er wolle das Nein "ohne Wenn und Aber" akzeptieren. (Foto: dpa)

1.038.000 Münchner waren seit Sonntagmorgen, acht Uhr, aufgerufen gewesen, über den geplanten Bau der dritten Startbahn am Flughafen abzustimmen. Die erste Hürde hatte der Bürgerentscheid bereits am Nachmittag genommen - 32,8 Prozent beteiligten sich, die notwendige Wahlbeteiligung wurde damit erreicht.

Oberbürgermeister Christian Ude sprach im KVR in München von einem Rückschlag - und kündigt an, er wolle das Nein "ohne Wenn und Aber" akzeptieren. Die dritte Startbahn sei vom Tisch, da die Stadt nunmehr verpflichtet sei, als Mitgesellschafter des Flughafens gegen den Ausbau zu stimmen. Zugleich warnte Ude davor, den Willen der Bürgerschaft mit "Tricksereien" zu hintergehen.

Die bayerische Landesregierung hält dagegen auch nach dem Nein der Münchner an den Ausbauplänen fest. Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) sagte am Sonntagabend: "Ich bedauere das Ergebnis des Bürgerentscheids außerordentlich." Es ändere aber nichts daran, dass der Flughafenausbau dringend notwendig sei. "Die Staatsregierung hält daher am Bau der dritten Bahn ohne Wenn und Aber fest." Nun müsse die Stadt entscheiden, wie es weitergehen soll.

Die Flughafengesellschaft bezeichnete das Nein der Münchner als negatives Signal für die Landeshauptstadt und den Freistaat Bayern. Es sei leider nicht gelungen, eine schweigende Mehrheit unter den mehr als eine Million wahlberechtigten Münchner Bürgern für eine Abstimmung pro Flughafenausbau zu motivieren. Es sei nun schwieriger, die vor 20 Jahren begonnene Erfolgsgeschichte des Airports weiterzuführen.

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