Süddeutsche Zeitung

Bürgerbeteiligung:Name gesucht für die Bayernkaserne

Eine Sonder-Jury hat aus 300 Vorschlägen 14 ausgewählt. Jetzt ist die Meinung der Freimannerinnen und Freimanner gefragt.

Von Nicole Graner

Fast hätte Altbürgermeister Christian Ude (SPD) die ehemalige Bayernkaserne als ein ganzes Wohnviertel bekommen. Nicht in Form von Gebäuden, sondern eines Namens: "OB-Ude-Viertel". Für das neue Quartier in Freimann sollen die Bürger in den Prozess der Namensfindung eingebunden werden. Das ist nicht nur der Wunsch der Lokalpolitiker vor Ort, sondern auch der Stadt. Seit Wochen sammeln der Bezirksausschuss Schwabing-Freimann und das Referat für Stadtplanung und Bauordnung also Namen, die die Bürger mit einem Stimmzettel geschickt haben. Fast 300 Vorschläge sind per Post oder per E-Mail eingegangen.

Mitte September hatte nun eine Sonder-Jury die Qual der Wahl. Sie entschied sich unter Berücksichtigung von verschiedenen Kategorien für 14 Namen. Keine leichte Sache. Denn es müssen laut BA-Vorsitzendem Patric Wolf (CSU) viele gute Ideen dabei gewesen sein. Ganze vier Stunden brauchte es dann auch, bis die Namen feststanden, die erneut zur Auswahl stehen. Das "OB-Ude-Viertel" allerdings schied aus. Und so dürfen die Freimannerinnen und Freimanner wie bei der Bundestagswahl erneut Kreuzchen setzen. Immer nur eines. Unter anderem entweder bei Neufreimann, Freimanner Karree oder Heidemannviertel. Auf dem Wahlzettel stehen aber auch etwas ausgefallenere Namen wie Neue Freiheit oder Buntes Quadrat. Ob das neue Quartier, in dem einmal bis zu 15 000 Menschen leben sollen, gar ein "Friedenspark" wird, wird sich wohl erst erweisen müssen. Bis zum 10. November können die Bürger ihren Lieblingsnamen wählen. Dann wird in einer finalen Runde der Bezirksausschuss das letzte Wort haben - und entscheiden.

"Es ist ein Pilotprojekt, für das wir uns stark gemacht haben", sagt Wolf. Dass die Bürger bei der Namensgebung eines Quartiers so mit entscheiden können, habe es, so Wolf, ja so noch nie gegeben. Aber wenn es gut laufe - dann wäre es durchaus eine Aktion, die auch für weitere Großbauprojekte in München als Bürgerprojekt in Frage kommen könnte.

"Name gesucht": Auswahl per E-Mail an: name.bayernkaserne@muenchen.de mit Angabe von Vorname, Namen, vollständige Adresse und Telefonnummer. Per Post an: Landeshauptstadt München, Direktorium, Geschäftsstelle Mitte, Stichwort Name Bayernkaserne,Tal 13, 80331 München. Infos unter www.muenchen.de/bayernkaserne.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5444576
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 21.10.2021
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.