Süddeutsche Zeitung

Bookuck-Aktionstag:Münchner Seiten

Die Konkurrenz aus dem Internet ist mächtig, aber in vielen Stadtteilen behaupten sich dennoch kleine Läden mit charmanter Atmosphäre, ungewöhnlichem Sortiment und guter Beratung gegen Amazon und Co. Zum Aktionstag an diesem Samstag stellt die SZ sechs von ihnen vor

"Wann haben Sie das letzte Mal offline ein Buch gekauft?" Wer auf diese Frage "noch nie" antwortet, wird wohl nicht auf die Aktion "Bookuck" anspringen. Alle anderen sind hingegen als Buchhandels-Kunden noch nicht verloren und werden den orangefarbenen Flyer, der anlässlich des dritten Münchner "Bookuck"-Tages die oben genannte Frage aufwirft, vielleicht sogar interessiert in die Hand nehmen. Zahlreiche der insgesamt 93 Münchner Buchhandlungen wollen jedenfalls an diesem Samstag mit mehr als 60 Veranstaltungen versuchen, die Käufer von ihren Computern weg und in ihre Läden zu locken. Solche Aktionen sind wichtig, denn der stationäre Buchhandel hat es bekanntlich nicht leicht. Zwar hat die deutsche Buchbranche insgesamt im vergangenen Jahr laut Börsenverein ein leichtes Plus von einem Prozent verzeichnet. Etwas irritierend ist dabei jedoch, dass die Zahl der Käufer sinkt; weniger Käufer geben offensichtlich mehr Geld aus. Sie finden in manch verödenden Innenstädten allerdings immer weniger inhabergeführte Geschäfte. Dieser Entwicklung stemmen sich die Münchner Buchhändler mit verschiedensten Konzepten entgegen. Die SZ stellt sechs Stadtteil-Buchläden vor, die beweisen, wie lebendig der stationäre Buchhandel vielerorts ist. Alle auf dieser Seite beschriebenen Buchhandlungen nehmen an "Bookuck" teil, ob mit Sektfrühstück und Malwettbewerb oder Lesungen aller Art. Das Programm (www.bookuck.com) ist vielfältig: Bei Literabella kann man einen Film über Hilde Domin ansehen, Literatur Moths verspricht einen "Kramladen des Glücks", bei Lehmkuhl hat man Verleger nach Lieblingsbüchern aus anderen Verlagen gefragt. Und wer neben dem Geist auch noch den Körper stärken möchte, kann an einer Autoren-Radtour teilnehmen: Dagmar Leupold, Thomas Palzer, Linda Benedikt und andere besuchen an diesem Tag ihre Bücher in den Buchhandlungen, und die Laune der Autoren steigert es sicherlich, wenn sie dabei neben den Buchhändlern auf die einen oder anderen Leser treffen. Besonders, wenn sie auch noch offline ein Buch erwerben.

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Quelle:
SZ vom 22.06.2017 / aw
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