Bohemia: Warme Heimatgefühle

Böhmisches Menü: Röstbrot mit frischem Knoblauch, Fleischmischung vom Rind, Käse und Gurken oben rechts, mittig der Rinderbraten mit Gemüserahmsoße und Preiselbeeren und links der Nachtisch - süße Särgchen mit Sahne. (Foto: Stephan Rumpf)

Böhmische Küche ist in München selten zu finden: An der Grünwalder Straße tischt jetzt das winzige Bohemia Svíčková, Utopenec und Knödel auf.

Im Herzen Europas wurde kaum anderswo so ausladend und variantenreich gekocht wie einst in Böhmen und Mähren. Magdalena Dobromila Rettigová, Patronin und höchste Instanz allen dortigen Geschmacks, hat das in ihrem legendären Kochbuch umrissen, der umfänglichsten und erfolgreichsten Küchenfibel des 19. Jahrhunderts. Die Seele der österreichischen und der im Vergleich blassen bayerischen Küche schöpft noch heute aus diesem unermesslichen Quell des Geschmacks.