Süddeutsche Zeitung

Bogenhausen:Manege frei für den Zirkus Baldoni

Der Zirkus Baldoni darf endlich wieder spielen. Die lange Corona-bedingte Pause führte den Besitzer und die Artisten fast in den Ruin. Bereits seit Anfang März sitzt der Zirkus in Bogenhausen auf der Wiese vor dem Cosimabad fest. Statt wie geplant nach kurzem Aufenthalt weiterzuziehen, musste Anton Kaiser seine Zelte abbauen und mitsamt seiner Familie und seinen rund 50 Tieren im Münchner Osten ausharren.

Ohne die Einnahmen der Tickets und mit laufenden Ausgaben wie Platzmiete und Futterkosten ging dem Zirkus schnell das Geld aus, doch Anwohner griffen der Artistenfamilie unter die Arme. Futterspenden mit alten Semmeln, trockenem Brot und frischen Möhren sollten die Versorgung der Tiere sichern. Gegen eine Geldspende lieferte der Zirkus sogar 1,5 Tonnen Mist in die Grünanlage an der Elektrastraße. Mit dem Dung von Kamelen, Lamas, Eseln, Ponys und Konsorten sollen dort Bäume und Blumen gedeihen.

Nun endlich bleibt dem Zirkus mehr, als nur auf bessere Zeiten zu hoffen. Der Bezirksausschuss Bogenhausen hat sich dafür eingesetzt, dass der Zirkus wieder spielen darf. Mit den nötigen Abstandsregeln im Zelt finden von sofort an jeden Samstag und Sonntag um 16 Uhr wieder Vorführungen statt. Besucher können Clowns, Luft- und Seilakrobatik, Tierdressuren und eine Westernshow bestaunen. Derzeit können sich nur 100 Zuschauer gleichzeitig im Zelt aufhalten, einzig wer früh genug dort ist, kann sicher mit einem Sitzplatz rechnen. Der Eintritt ist frei. Über Spenden, egal ob Futter oder Geld, freuen sich die Zirkusleute weiterhin.

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Quelle:
SZ vom 19.08.2020 / meko
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