Bogenhausen:Gremium fühlt sich nicht zuständig

Frage zur Lehrerversorgung wird als "Schaufensterantrag" gewertet

Für die SPD war es dringlich, für die CSU jedoch nur ein wahlkampfbedingter "Schaufensterantrag": Anlässlich des Schuljahresbeginns wollte Gudrun Rapke-Brockert (SPD) im Bezirksausschuss Bogenhausen Fragen stellen zur "Lehrerversorgung an städtischen Schulen". Ob diese denn gewährleistet sei, wollte sie von der Stadtverwaltung wissen, wie viele Stellen es gebe für mobile Reserve und ob die besetzt seien, wie die Personalplanung aussehe. Bogenhausen sei ein stark wachsendes Viertel: Von welchen Prognosen gehe die Stadt hier aus? In ihrer Begründung verwies die Antragstellerin auf den Lehrmangel in Bayern.

Florian Ring (CSU), beruflich Mitarbeiter im städtischen Referat für Bildung und Sport, erklärte, Bogenhausen habe nur zwei städtische Schulen, nämlich die Helen-Keller-Realschule und die Berufsschule zur Berufsvorbereitung am Bogenhauser Kirchplatz. Mit einer Auskunft zu diesem kleinen Ausschnitt der Schullandschaft im Stadtbezirk sei wohl niemandem geholfen. Robert Brannekämper und Peter Reinhardt (beide CSU) erklärten der Antragstellerin, sie hätte diese Antwort ganz schnell am Telefon erhalten können. Den Bezirksausschuss damit als Bühne für den Landtagswahlkampf zu nutzen, sei geradezu "unverschämt", so Reinhardt. Auch die Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser (Grüne) sah nicht, was das Gremium mit einer Antwort der Stadt "gewinnen" würde: "Den Stundenausfall bekommen wir ohnehin nicht genannt." Die SPD-Fraktionsvorsitzende Karin Vetterle aber verteidigte den Vorstoß ihrer Kollegin: Immerhin handle es sich um rund 2000 betroffene Schüler in den beiden Schulen, wenigstens das wisse man dann. Vom Freistaat würde man auf eine ähnliche Anfrage für die anderen Schulen sowieso keine Rückmeldung bekommen, sagte sie. Das aber überzeugte die Mehrheit nicht, mit 12 zu 17 Stimmen wurde Gudrun Rapke-Brockerts Antrag schließlich abgelehnt.

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