Die Schadstoffe, die in den Schulcontainern an der Obermenzinger Grandlstraße gefunden worden sind, haben den Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen aufgeschreckt. Auf Antrag der CSU bittet das Stadtteilgremium jetzt das Baureferat zu prüfen, ob derselbe Hersteller wie in Obermenzing auch die Pavillons im 13. Stadtbezirk liefert und ob dort auch Holzwerkstoffplatten verbaut werden. Konkret geht es dem BA um die Container, die an der Ostpreußen-Schule, der Fritz-Lutz-Grundschule und der Helen-Keller-Realschule aufgestellt werden sollen. Außerdem wollen die Bezirksausschuss-Mitglieder wissen, ob die Materialien, die in den Containern benutzt wurden, auf Formaldehyd geprüft und die Grenzwerte eingehalten sind.
In der Begründung verweisen die Stadtviertelvertreter darauf, dass in Neubauten und Containeranlagen von Kindertagesstätten immer wieder Grenzwerte überschritten worden seien. In den Pavillons an der Grandlstraße etwa waren die Schüler für ein paar Wochen erhöhter Formaldehyd-Belastung in der Raumluft ausgesetzt - ein krebserregendes Gas, das beim Menschen Kopf- und Ohrenschmerzen, Atem- und Kreislaufbeschwerden, Schwindelgefühl, Übelkeit oder Nervosität auslösen kann. Bei einer Infoveranstaltung für betroffene Eltern in Obermenzing hatten Vertreter des Baureferates im April angekündigt, dass man die Kontrollen auf Schulbaustellen intensivieren werde. Im Fall der Grandl-Schulcontainer sei der Stadt ein Produkt "untergeschoben worden", das statt der geforderten formaldehydfreien Werkstoffe formaldehydarme enthalten habe, die dann in Fußböden und Decken integriert worden seien, so das Baureferat.
In Bogenhausen fordert der BA in seinem Antrag grundsätzlich, die Stadtverwaltung müsse dafür sorgen, "dass Kinder keinen gesundheitsgefährdenden Stoffen ausgesetzt werden". Außerdem herrsche im 13. Stadtbezirk akute Schulraumnot. Dieser Engpass dürfe durch "zeitliche Verzögerungen aufgrund von Mängeln in der Bauausführung" nicht noch weiter verschärft werden.