Bogenhausen:Ein Konzept für den Osten

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Bezirksausschuss bestellt Verkehrsgutachten

Die Macherei und die Bavaria Towers, Baumkirchen-Mitte und der Prinz-Eugen-Park - lauter große Baugebiete, wo gerade die Kräne in den Himmel ragen. In der Alten Ziegelei und auf dem Digitalgelände sind die Arbeiter inzwischen fertig, aber längst laufen die Planungen für die nächsten Projekte von Berg am Laim bis Oberföhring: Wohnungen an der Truderinger und der Eggenfeldener Straße und langfristig natürlich die Stadtentwicklungsmaßnahme (SEM) Nordost, das Großquartier für 30 000 Menschen zwischen Daglfing und Johanneskirchen. Der Osten der Stadt wird immer voller. Die Autoschlangen aber sind heute schon endlos lang, und viele Lokalpolitiker fragen sich zunehmend ratlos, wie viel Verkehr ihre Straßen noch vertragen, bis es zum allgemeinen Stillstand kommt. Der Bezirksausschuss Bogenhausen will das genau wissen und hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, ein eigenes Verkehrsgutachten in Auftrag zu geben.

Es geht den Stadtviertelvertretern um eine "realistische Beurteilungsgrundlage" für all die neuen Siedlungsvorhaben im Nordosten. Implizit verbirgt sich darin Kritik an der Stadtverwaltung, die jedes neue Bauvorhaben als Einzelfall betrachtet und Wechselwirkungen nicht einbezieht. Dies sei aber weder "zielführend noch sachgerecht", heißt es in der Begründung des interfraktionellen Antrags. Für die Beurteilung der Verkehrsverträglichkeit müsse ein "größerer Umgriff" gewählt werden. Robert Brannekämper (CSU) nannte in der jüngsten Sitzung als Beispiel die geplanten Wohnbauprojekte an der Truderinger Straße in Berg am Laim und an der Eggenfeldener Straße in Zamdorf. Obwohl sie in zwei verschiedenen Stadtbezirken liegen, seien die zugehörigen Verkehrssysteme über die Bahnunterführung Berg am Laim so "eng verzahnt wie kommunizierende Röhren".

Die Bezirksausschussvorsitzende Angelika Pilz-Strasser (Grüne) ergänzte, ihrer Partei gehe es auch um das Radwegenetz und den öffentlichen Nahverkehr. Um innovative Lösungen zur Mobilität zu finden, sei "eine klare Datengrundlage" mit objektiven Zahlen notwendig.

Die Eckdaten für die Studie wollen die BA-Mitglieder in der September-Sitzung der Unterausschüsse Planung und Verkehr erarbeiten. Das Geld für das Verkehrsgutachten soll aus dem neuen Stadtbezirksbudget kommen, die Nachbarn in Berg am Laim und Trudering-Riem werden eingeladen, sich zu beteiligen.

© SZ vom 03.08.2018 / ust - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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