Süddeutsche Zeitung

Bogenhausen:Der Müll soll unter die Erde

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Standort für Unterflurcontainer nahe der Delpstraße gesucht

Schön ist was anderes: Die Container auf der Wertstoffinsel an der Delpstraße, Ecke Wehrlestraße, sind einfach nur hässlich. Beschmiert, bekritzelt. Einer ist oben ganz schwarz vor Dreck. Oft wird die Insel zum Sperrmüllplatz erkoren, ganz zu schweigen davon, wie eine Bürgerin in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Bogenhausen klagte, dass sich die Nutzer an die Einwurfzeiten halten würden. Auch werde Ungeziefer, beispielsweise Ratten, angelockt.

Der BA hatte daher einstimmig dafür plädiert, die hässlichen Kunststoffbehälter in schöne und auch behindertengerechte Unterflurcontainer umzurüsten. Von einem Pilotversuch war die Rede, der so Jens Luther (CSU), eine "Initialzündung für modernes Wertstoffsammeln" sein könnte. Doch damit wird es nun nichts. Wie die Werkleiterin des Münchner Abfallwirtschaftsbetriebs, Kristina Frank erklärte, habe eine Prüfung des Standplatzes an der Delpstraße ergeben, dass "verlegte Leitungen im Untergrund den Einbau von Unterflurcontainern an dieser Stelle unmöglich machen". Auch hätten Erfahrungen aus der Messestadt Riem, konkret der Heinrich-Böll-Straße, gezeigt, dass auch an Unterflur-Containerinseln das Ablagern von Rest- und Sperrmüll nicht gänzlich vermieden werden könne.

Die Kosten für die Einrichtung einer Unterflur-Containerinsel liegen nach Auskunft des Abfallwirtschaftsbetriebs zwischen 50 000 bis 100 000 Euro - abhängig davon, ob die Container "im Bestand eingebaut werden sollen oder ob es sich um ein Neubaugebiet handelt". Als Beispiel nennt Frank einen Unterflurcontainer an der Constanze-Hallgarten-Straße in Obersendling. Der Bau sei sehr aufwendig gewesen und habe insgesamt 96 000 Euro gekostet.

Genau diese Summe will der BA Bogenhausen nun tatsächlich aus dem eigenen Stadtviertelbudget aufbringen, um die Situation an der Delpstraße endlich zu verbessern. Er bittet die Stadt, weiter nach geeigneten Standorten in der "näheren Umgebung" zu suchen und sie dem BA mitzuteilen. Die Grünen ergänzten das Ganze noch mit einem weiteren Antrag, auch gleich Standorte für Unterflurcontainer in Daglfing zu finden, einschließlich einer Kostenschätzung seitens des Abfallwirtschaftsbetriebs. Denn in Daglfing sei die Situation "mindestens genauso schlimm", sagte Petra Cockrell (Grüne).

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SZ vom 29.09.2020 / ole
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