Süddeutsche Zeitung

Bogenhausen:Cosimabad: Mehr als 1000 Tage Baustelle

Erst im Juli wird das Bad voraussichtlich wieder öffnen - mit einigen Neuerungen für die Besucher.

Von Viktoria Spinrad

Seit mehr als 1000 Tagen ist das Cosimabad in Bogenhausen eine Baustelle. Im August 2014 hatten die Stadtwerke das einzige Wellenbad Münchens nach knapp 35 Jahren durchgängiger Nutzung geschlossen, das Projekt Kernsanierung begann. Auch jetzt ragen noch Kabel aus dem Boden, werkeln Landschaftsbauer im Zweischichtbetrieb an der Außenanlage, ist der Zugang nicht barrierefrei. Aber das Warten auf die Welle soll bald ein Ende haben. "Wir sind optimistisch, dass wir im Juli wieder eröffnen können", kündigte Bäderchefin Christine Kugler am Freitag an. "Wir arbeiten an 31 Tagen im Monat."

Eigentlich war die Wiedereröffnung schon für Herbst 2016 geplant gewesen. Allerdings gab es für die Stadtwerke als kommunaler Bäderbetreiber einige böse Überraschungen. Unerwartet marode Dächer; eine Baufirma, für die Ersatz gesucht werden musste; Feuchtigkeit, die bei der Dacherneuerung in den Saunabereich eindrang und eine Kompletterneuerung der Saunalandschaft erforderte. "Wir hatten auch viel Pech", sagt Kugler.

Heller und kühler präsentiert sich das in Bad in Bogenhausen jetzt bei einem Vorabrundgang. Die alte Holzbalkenkonstruktion unter der Decke ist verschwunden, die flache, weiße Decke mit Lichterkreisen erzeugt zusammen mit der neuen Glasfassade eine transparente, weiträumige Atmosphäre. Das 33 auf 16 Meter große Schwimmbecken hat einen neuen Edelstahlboden bekommen, zudem trennt eine mobile Hubwand Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich.

Ein Kinderparadies soll junge Besucher anlocken: Die gelb-rot-blaue Landschaft zum Planschen ist schon erkennbar, in den nächsten Tagen sollen noch Pumpstationen, eine Rutsche und Fontänen hinzukommen. Im Außenbecken wird es wieder eine Schaukelbucht und eine Sprudelgrotte geben, zudem gibt es einen barrierefreien Sanitärraum. Und bei der Welle gibt es natürlich auch Neuerungen. "Unser neues Wellensystem kann sogar Querwellen produzieren, die zusammenlaufen", so Reinhold Zorn, Leiter der Bädertechnik. "An der perfekten Welle werden wir die Tage noch basteln".

Das teuerste war laut Stadtwerken die Heizungs-, Lüftungs- und Badewassertechnik. Trotz der Verzögerungen, sagte Kugler, blieben die Umbaukosten in der Kalkulation von 12,5 Millionen Euro. Ein Besuch des Wellenbads soll für Erwachsene 4,80 Euro kosten, für Kinder 3,50 Euro. Zu diesem Preis dürfen Besucher bis zum Ende der Sommerzeit den ganzen Tag im Bad bleiben. Danach passt sich der Tarif an die anderen Bäder mit Zeitbegrenzung in München an: Der Eintrittspreis berechtigt dann für einen Aufenthalt von drei Stunden.

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Quelle:
SZ vom 20.05.2017
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